Schonfrist für die Ampeln

ÜRZIG. Rund eine Million Euro sind veranschlagt, um den in Bewegung geratenen Hang an der B 53 zu sichern. Geht alles glatt, kann der Verkehr Ende des Jahres wieder ungehindert fließen.

Die Verkehrsteilnehmer, die regelmäßig die B 53 zwischen Ürzig und Kloster Machern unter die Räder nehmen, sind sauer und können gleichzeitig den Zustand, der dort seit mehr als drei Jahren herrscht, nicht verstehen. Seit Anfang April 2001 wird der Verkehr auf einem wenige hundert Meter langen Stück per Ampel geregelt. Schilder weisen auf Bauarbeiten hin. Doch von Bauarbeitern ist nichts zu sehen. Zum Hintergrund: Ende März 2001 geriet in diesem Bereich ein Teil des Hangs ins Rutschen. Die Straße wurde für wenige Tage halbseitig gesperrt, danach traten die Ampeln in Erscheinung. Erschwerend kam hinzu, dass wenige Meter weiter eine weitere Ampelanlage wartete. Dort wurden im Rahmen der Flurbereinigung unter anderem Stützmauern errichtet. Diese wurden auch noch verlängert, um den Hang zu sichern. Das reichte aber nicht. "Im Winter 2002/2003 kam es aber erneut zu Rutschungen", berichtet Ralf Schmitz, Leiter der Straßenmeisterei Wittlich. Seit März 2003 wird dort allerdings nicht mehr gearbeitet. Doch der Verkehr an der faktisch nicht mehr vorhandenen Baustelle in Richtung Kloster Machern wird weiterhin per Ampel geregelt. "Wir hätten die Ampel gerne weg", sagt Winfried Schweisthal, Beigeordneter der Gemeinde Ürzig. "Uns wurde im vergangenen Jahr gesagt, dass die weiteren Arbeiten im Frühjahr ausgeschrieben werden", erzählt er. "Die Ausschreibung ist erfolgt", klärt Ralf Schmitz auf. "Die Submission erfolgt am 13. Mai." Ausgeschrieben wurden umfangreiche Hangsicherungs-Arbeiten. Unter anderem werden auf einer Fläche von 4400 Quadratmetern Stahlnetze im Erdreich verankert. Der größte Teil dieser Fläche (3600 Quadratmeter) wird dann, so Schmitz, mit Boden verfüllt, mit einer Drainage für schnellen Wasserabfluss ausgerüstet und begrünt. Hergerichtet wird auch der gesperrte Wirtschaftsweg, der in dem Gelände verläuft. Schmitz: "Er ist als Transportweg beim Bau der B 50 neu vorgesehen." Die Baukosten sind auf eine Million Euro veranschlagt, erläutert der Experte. Sie werden vom Bund getragen. Die Finanzierung war der Grund, dass die Arbeiten erst in diesem Jahr beginnen können. Die Kosten sollten aus der Mautgebühr bezahlt werden - und die fließt bekanntlich bisher nicht. Deshalb, so Schmitz, hätten erst Mittel umgeschichtet werden müssen. Der Chef der Straßenmeisterei versteht den Ärger der Autofahrer und der Gemeinden: "Ich finde den Zustand auch unbefriedigend." Die Thematik fülle bei ihm einen ganzen Aktenordner. So ist denn auch der Blick in die nahe Zukunft mit Fragezeichen versehen. Nach Auskunft von Schmitz können die Arbeiten vielleicht schon im Juni beginnen. Ausgelegt sind sie auf sechs Monate. "Doch es stecken sehr viele Unwägbarkeiten drin", sagt Schmitz. "Man weiß nie, was einen im Boden erwartet." Deshalb sei die Hilfe von Geologen nötig. Schlechtes Wetter (Regen) könne zudem zu einer Unterbrechung der Arbeiten führen. Während der Arbeiten soll der Verkehr weiter halbseitig fließen und mit Ampeln geregelt werden. "Aber auch das kann nicht garantiert werden", sagt Ralf Schmitz. Wenn dies allerdings auf längere Dauer die letzte Behinderung ist, werden die Verkehrsteilnehmer noch ein paar Monate mit Ampeln leben können.

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