Schuld war menschliches Versagen

Zwei Schiffe sind gestern Morgen gegen fünf Uhr beim Passieren auf der Mosel zwischen Enkirch und Burg frontal kollidiert. Beide Frachter wurden schwer beschädigt. Die Wasserschutzpolizei geht von menschlichem Versagen aus.

 Zu gering war der Abstand der beiden Frachtschiffe. Beim Passieren sind sie kollidiert. Die Mosel war bei Enkirch für Stunden gesperrt. TV-Foto: Constanze Junk

Zu gering war der Abstand der beiden Frachtschiffe. Beim Passieren sind sie kollidiert. Die Mosel war bei Enkirch für Stunden gesperrt. TV-Foto: Constanze Junk

Enkirch. Mit Schweißarbeiten konnten die Schäden an den Vorderseiten der Havaristen auf der Mosel behoben worden. Die beiden niederländischen Frachter waren am Dienstagmorgen gegen fünf Uhr beim Passieren frontal zusammengeprallt und hatten sich gegenseitig schwer beschädigt. Eines der Schiffe hing teilweise auf Grund. Die Schuldfrage konnte bisher noch nicht geklärt werden. Sicher ist, dass es menschliches Versagen war und kein technischer Ausfall.

Gravierend ist der Schaden, der am Bergfahrer entstanden ist. Der Frachter war in Richtung Trier unterwegs. Der vorderste Bereich des Schiffrumpfs war offen, und es trat Wasser ein. Obwohl der Bug teilweise auf Grund hing, bestand nach Angaben der Wasserschutzpolizei keine Sinkgefahr. Mit bordeigenen Mitteln wurde das eindringende Wasser wieder abgepumpt. Das 135 Meter lange Schiff hatte 2610 Tonnen Eisenerz geladen.

Weniger schwer hatte es den entgegenkommenden Frachter getroffen. Zwar sei die seitliche Begrenzung des 68 Meter langen Talfahrers, der mit 1500 Tonnen Sand beladen war, regelrecht wegrasiert worden, erklärt Achim Bartholome, Dienststellenleiter der Wasserschutzpolizei Bernkastel-Kues, aber die Reparatur verlief weitaus einfacher. Die fünf- und dreiköpfigen Besatzungen blieben unverletzt.

Wie es zu dem Unfall an der Engstelle kam, können sich auch die Experten noch nicht erklären. "Normalerweise wird die Begegnung abgestimmt", sagt Günther Werner vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Koblenz. Ein Sachverständiger des Wasser- und Schifffahrtsamts in Koblenz war vor Ort, um den Ablauf der Bergung zu klären.

Bereits am frühen Vormittag war die Feuerwehr an der Unfallstelle bei Moselkilometer 100 im Einsatz. Sie musste geringfügige Mengen austretenden Öls beseitigen. Gegen Nachmittag erreichte ein Taucherteam den Unfallort, um die Lecks zu begutachten. Im Anschluss konnten die Löcher durch die Besatzungen zugeschweißt werden. Die beiden Frachter konnten aus eigener Kraft gegen 18 Uhr bis Alf und Enkirch weiterfahren. Dort mussten sie einen Teil ihrer Ladung löschen, um ihren Tiefgang zu reduzieren. Dies ist notwendig, um die Zielhäfen ansteuern zu können. Erst danach müssen sie zur Endreparatur in die Reederei. Da die Ankervorrichtung des Talfahrers beschädigt ist, muss dieser im Rhein an ein anderes Binnenschiff ankoppeln, um sicher ans Ziel zu gelangen.

Die Mosel war bis circa 18 Uhr gesperrt. An den Schleusen bei Enkirch und Aldegund waren rund 15 Schiffe aufgelaufen.

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