Schulterschluss für ein historisches Wanderwegenetz

Mit dem "Grafschafter Wanderwegenetz" wollen die früheren Veldenz-Dörfer gemeinsam in die Zukunft durchstarten.

Veldenz. (urs) Schon die Einladung ist ungewöhnlich. Mit dem Wappen der "Grafschaft Veldenz" und dem Poststempel "Brauneberg" lädt Mülheim zum "Grafschafter Wandertag" nach Burgen ein. Die ehemaligen Dörfer der Grafschaft, zu denen auch Gornhausen zählt, signalisieren so ihren Schulterschluss. Denn das "Grafschafter Wanderwegenetz" haben sie gemeinsam auf den Weg gebracht. Am Sonntag wird es mit einer Fünf-Kilometer-Wanderung zur Schutzhütte im Burgener Wald eingeweiht. Die Wege, die von Ort zu Ort und über 25 Kilometer auch einmal ringsherum führen, erstrecken sich insgesamt über mehr als 100 Kilometer. Unterwegs locken Etappenziele wie Schloss Veldenz und das Filzener Kloster, ungewohnte Ausblicke wie von der Gornhausener "Barbelley" oder dem Umlaufberg bei Mülheim sowie Frohnbach- und Hinterbachtal oder der Hirzleier Hirschfelsen.Norbert Sproß, Ortsbürgermeister von Veldenz, hält zudem den gesamten historischen Ortskern mit Villa Romana, Zehnthaus und Signalturm für sehenswert. Mülheim wartet dafür mit noblen Hotels auf, wie Amtskollege Horst Faust hervorhebt. Aber auch mit interessanten Ausblicken - und zwar ganz gleich in welche Richtung die Wanderer aufbrechen. Der sich durch den Ort schlängelnde Bachlauf ist hingegen Burgens Stärke, spricht Kollege Reinhard Grasnick vom "Dorf der Brücken". In Gornhausen werden Wanderer dafür mit herrlichen Ausblicken ins Tal belohnt. Laut Dorfchefin Inge Schell laden zudem die Klaramühle und die Gaststätte im Ort zur Rast ein.Dass auch Wintrich als nicht-gräflicher Ort im Boot sitzt, hat sich von der Lage her angeboten. Dafür fehlt Andel. Der heutige Stadtteil von Bernkastel-Kues sei anders orientiert als die ländlichen Gemeinden, begründet Braunebergs Ortsbürgermeister Klaus Denzer. Dem Wir-Gefühl tut das aber keinen Abbruch, wie das Internetportal www.grafschaftveldenz.de beweist. Die enge Zusammenarbeit aller hat sich aber vor allem in der Vorbereitung des kostengünstig realisierten Wegenetzes bewährt. "Nur in der Gemeinschaft kann man richtig stark sein", betont Denzer. Daher gibt es auch schon Überlegungen für künftige Projekte wie Grafschafter Weinproben oder Hoffeste. Sein Wintricher Kollege kann das nur begrüßen. Die Sehenswürdigkeiten der Orte ins Blickfeld zu rücken, ist für Dirk Kessler aber zweitrangig. Viel wichtiger sei das ausbaufähige "gemeinsame Konzept".Am Sonntag geht es um 11 Uhr los

Wer sich der Wanderung anschließen möchte, sollte sich am Sonntag bis 11 Uhr am Wanderparkplatz Mülheim (Feuerwehrhaus) einfinden. Nach einem Empfang geht es mit Gilbert Haufs-Brusberg, Schirmherr und Schlosseigentümer, über fünf Kilometer zur Burgener Schutzhütte, wo der Heimatverein die Gäste mit Wildgulasch erwartet. Danach unterhalten Volksmusikorchester Veldenz, "Frohnbachtaler", Gemischter Chor Burgen und "Zig Zag Voices". Um 15 Uhr öffnet zudem die "Erlebnisschule Wald und Wild", und gegen Abend führen Kinder einen Tanz auf, bevor der Tag am Lagerfeuer ausklingen wird.

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