Schutz vor Wildwechsel

Rund 1,3 Millionen Euro für den Tierschutz werden in den kommenden Monaten entlang der A 1 und der B 50 neu bei Wittlich für den Tierschutz ausgegeben. Auf einer Länge von rund fünf Kilometern werden dazu Wildkatzen-Zäune errichtet.

 Wie es sie schon entlang der A 60 gibt, so sollen Wildkatzen-Zäune auch entlang der A 1 und der B 50 neu die Tiere von dem Überqueren der Fahrbahn abhalten. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Wie es sie schon entlang der A 60 gibt, so sollen Wildkatzen-Zäune auch entlang der A 1 und der B 50 neu die Tiere von dem Überqueren der Fahrbahn abhalten. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Wittlich. In freier Wildbahn lebende Tiere gelten allgemein nicht als rücksichtsvolle und vorausschauend handelnde Verkehrsteilnehmer. Wo sie die vom Menschen errichteten Verkehrswege kreuzen wollen, da kreuzen sie Schienen und Straßen. Auch dann, wenn ihnen extra und für viel Geld eine eigene Wildbrücke wie am Kreuz Wittlich in die Landschaft gestellt worden ist. Damit die derzeit laufenden Arbeiten auf der Wildbrücke - Bau eines Sichtschutzes und Antransport von Erdreich - nicht umsonst sind, sollen im Bereich der Autobahn 1 die wechselwilligen Tiere mittels Wildkatzen-Zäunen in neue Bahnen gelenkt werden. Zwischen der Lieserbrücke im Norden und der Eisenbahnbrücke im Süden entlang der A 1 sowie später auch entlang der B 50 neu zwischen dem Kreuz Wittlich und Altrich werden deshalb Wildkatzen-Zäune gebaut. Der Zaun entlang der Autobahn wird nach seiner Fertigstellung rund fünf Kilometer lang sein.Insgesamt werden 1,3 Millionen Euro verbaut

Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Dienststellenleiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier, geht von einer Bauzeit von rund einem halben Jahr aus. Ab Ende Mai/Anfang Juni sollen dabei rund 1,3 Millionen Euro verbaut werden. Derzeit läuft das Ausschreibungsverfahren für Rodungsarbeiten entlang der Autobahn 1. Ein vier bis fünf Meter breiter Streifen wird dabei auf beiden Seiten der Straße von Bäumen und Sträuchern befreit. Das für Fuchs, Dachs, Wildschwein oder Reh unüberwindliche Hindernis "wird ähnlich wie der bereits an der A 60 errichtete Zaun konstruiert", sagt Bartnick auf TV-Anfrage. Anstelle eines überhängenden Blechs wird an der Oberkante des Zauns ein überhängendes Drahtgeflecht angebracht. "Zur Sicherung gegenüber Untergrabung von Dachs oder Wildschwein wird ein sogenannter Untergrabungsschutz eingebaut", sagt der Straßenplaner. Dieser werde rund 20 bis 25 Zentimeter tief in den Boden eingegraben. Diese Konstruktion habe sich nach Untersuchungen des LBM entlang der A 60 zwischen Wittlich und Bitburg sehr bewährt. Ziel der Zäune ist, die Wildtiere "zu der neuen Grünbrücke im Zuge der A1 hinzuleiten", wie es im besten Straßenplaner-Deutsch heißt. "In Zusammenwirkung sämtlicher Zaunanlagen ist davon auszugehen, dass die Mortalität (Sterblichkeit) auf den genannten Straßenzügen (A 1, A 60, B 50 neu) minimiert wird", teilt Bartnick mit.

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