"Schwärzester Tag" schmerzt

NEUMAGEN-DHRON. (urs) Wehrleiter Joachim Fischer ist nicht nur ehrenamtlich in der Brandbekämpfung aktiv. Der Schornsteinfegermeister steht auch als Kulturvereins-Chef und römischer Krieger seinen Mann.

Joachim Fischer ist zweifelsfrei der Spezies "bekannt wie ein bunter Hund" zuzuordnen. Das bringt schon das ehrenamtliche Engagement als Wehrleiter der Verbandsgemeinde-Feuerwehr Neumagen-Dhron mit sich. Neuerdings setzt sich der 40-Jährige sogar landesweit für die brandtechnischen Interessen der Region ein. Und zwar als Beisitzer im Vorstand des Landesfeuerwehrverbandes. Abgesehen von seiner Unermüdlichkeit als Floriansjünger mischt er aber auch kulturell in der Gemeinde mit. Und das nicht nur bei Kulturführungen. So ist er seit 2005 nicht mehr Stellvertreter, sondern Vorsitzender des Kulturvereins Ausonius. Dabei dürfte ihn gerade dieses Amt manchmal in die Zwickmühle bringen. Schließlich schlüpft er ab und an auch in die Rolle eines römischen "Kriegers" der Ausonius-Fußgruppe. "Ich mach' Feuerwehr, um anderen zu helfen"

Im wirklichen Leben treibt es Fischer jedoch weniger bunt. Genau genommen sieht er sogar Tag für Tag schwarz. Denn der Neumagen-Dhroner ist Schornsteinfegermeister und in dieser Funktion im Raum Daun aktiv. Sorgen, dass ihm sein ehrenamtliches Engagement einmal zu viel werden könnte, drücken ihn dennoch nicht: "Man muss es aus Überzeugung machen." Außerdem habe er weder Frau noch Kind. Er habe noch nicht die Richtige gefunden und viel Zeit in seine Hobbys investiert, die Feuerwehr und sein Motorrad. Doch das soll nicht ewig so bleiben. "Mit dem 50. Lebensjahr hört das Ganze auf", verrät er ein Ziel. Aktiver Feuerwermann ist Fischer seit 1982. "Das war immer mein Traum", gesteht er. So sei er schon 1979 in die neu gegründete Jugendwehr eingetreten. Da seine schulischen Leistungen aber nicht die Besten waren, hatte sein Vater dem ein Ende gemacht. Für Fischer noch heute der "schwärzeste Tag" seines Lebens: "Da war die Feuerwehr-Karriere abrupt beendet." Nach der Ausbildung holte er aber schnell auf und bewährte sich unter anderem als Jugendwart. Schon mit dem Meisterbrief in der Tasche wurde er 1991 Neumagener Wehrführer, was ihn gleichzeitig zum "geborenen Mitglied" des Kulturvereins machte. So erklärt sich auch sein Engagement beim Weinblütenfest. Seit 2001 ist Fischer Wehrleiter der Verbandsgemeinde, für die er auch im Ausschuss Brand- und Katastrophenschutz sitzt. Ab 2004 zählt zudem die Ausbildung der Kreisfeuerwehren zu seinen Aufgaben. Die sich landesweit anbahnenden Veränderungen im Feuerwehrwesen verfolgt Fischer aufmerksam. Gespart werde ja überall, aber noch sei es ja so, dass das Land den heutigen Standart halten wolle. Außerdem könnten Fördervereine den Kauf von Ausrüstung erleichtern. Pro Mitglied dürften zudem 31 Euro jährlich "für den gesellschaftlichen Teil" verwendet werden. Was aber für Wehrleute nicht das Entscheidende ist, da viele Fischers Standpunkt vertreten: "Ich bin in der Feuerwehr, um anderen Leuten zu helfen, nicht um Geld zu verdienen." Daher ärgert ihn, wenn Brandbekämpfern ihr Engagement verleidet wird. "Auf der einen Seite soll das Ehrenamt unterstützt und hochgehalten werden. " Andererseits komme es vor, dass selbst im öffentlichen Dienst arbeitenden Ehrenamtlern untersagt werde, sich im Vorstand zu engagieren.

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