Schwarzwild bleibt im Visier

EISENSCHMITT. Die Bekämpfung der Schweinepest war auch bei der Versammlung des Hegerings Manderscheid im Gemeindesaal in Eisenschmitt ein wichtiges Thema.

Trotz hoher Abschusszahlen im vergangenen Jahr sei man von der geforderten Dichte von zwei Stück Schwarzwild noch weit entfernt, erläuterte der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Heinz Goschka.Doch bevor sich der Kreisvorsitzende zu den Themen Schweinepest und die Neufassung des Bundesjagdgesetzes äußern konnte, gab Hegeringleiter Walter Stolz einen Überblick über die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Auch dabei stand die Bekämpfung der Schweinepest im Vordergrund. In den 28 Revieren des Hegerings seien flächendeckend 4200 Impfköder ausgelegt worden. Zwei Impfungen seien im aktuellen Jagdjahr schon durchgeführt worden. Man dürfe in den Bemühungen aber nicht nachlassen. Vier weitere Impfungen seien noch geplant, so Stolz. Auch die Abschusszahlen nannte der Hegeringleiter. Insgesamt seien 977 Tiere erlegt worden, davon 585 Stück Rehwild, 84 Stück Rotwild und 308 Stück Schwarzwild.30 Prozent mehr Sauen erlegt

Aufmerksam lauschten die Jäger den Ausführungen von Kreisgruppenvorsitzendem Heinz Goschka. "Die Jägerschaft unseres Kreises hat begriffen, um was es geht und hat ihre Schularbeiten gemacht", verkündete Goschka stolz. Rund 4800 Sauen seien im Jagdjahr 2002/03 bisher erlegt worden.Dies seien 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch bei der Immunisierung konnte Goschka beeindruckende Zahlen nennen. Nach Impfungen des Schwarzwildes liege die Immunitätsrate bei 60 Prozent und übertreffe auch bei den Veterinären die kühnsten Erwartungen. Zufrieden äußerte sich Goschka über die Anzahl der Wildannahmestellen im Kreis. Neben den fünf großen Annahmestellen seien pro Hegering noch zwei oder drei private Annahmestellen eingerichtet worden. Als einen der Gründe für die nach wie vor dennoch recht hohen Bestände an Schwarzwild nannte Goschka das relativ hohe Futterangebot durch die Kirrungen. Zur Erläuterung: Kirrungen dienen zum Anlocken des Schwarzwildes zum Zwecke der Jagd und unterliegen bestimmten Vorschriften.Kirrungen dürfen nicht zur Fütterung werden. Goschka appellierte eindringlich an die Jäger sich an die Fütterungsrichtlinien zu halten. Es gebe schon viele Stimmung, die ein völliges Kirrungsverbot forderten, da gegen bestehende Bestimmungen recht oft verstoßen werde.Herbe Kritik äußerte Goschka zum Referentenentwurf des neuen Bundesjagdgesetzes. Dabei kritisierte Goschka vor allem, dass der Katalog der bejagbaren Tiere erheblich verringert werden solle. Goschka erklärte, dass es keine Jagdpflicht für Wildarten deren Population rückläufig sei, gebe, aber alle Beutegreifer, auch den Fuchs, aus der Liste der bejagbaren Tiere zu streichen und die Jagd zu verbieten, werde das endgültige Aus für viele Niederwildarten und auch andere Tiere sein.Der Kreisgruppenvorsitzende sprach beim geplanten Jagdgesetz von "unzumutbaren Neuerungen, die dazu angetan sein sollen, der Jagd heutiger Prägung den Garaus zu machen".Wie gut Jäger und Landwirte heute zusammenarbeiten, bestätigte auch der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Manfred Zelder. Er lobte die Bemühungen der Jäger bei der Bekämpfung der Schweinepest.Auf großes Interesse der Jäger stieß auch die Bewertung der Jagdtrophäen durch Dieter Menzel vom Forstamt Manderscheid. Menzel sprach allerdings lieber von einer Hegeschau, denn die ausgestellten Trophäen gäben einen guten Überblick über den Wildbestand in den Revieren. Die Bewertungen, die er ausführlich erklärte, hören sich in den Ohren von Nichtjägern eher merkwürdig an. Da gab es Schönheitspunkte für die "Gewehre" beim Schwarzwild und beim Rotwild wurden "tolle Stangen" und "kräftige Rosen" gelobt.Auch Ehrungen wurden bei der Hegeringversammlung ausgesprochen. Für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Anneliese und Reinhard Liesfeld eine Urkunde. Helmut Keil ist ebenfalls seit 25 Jahren Mitglied war aber bei der Versammlung in Eisenschmitt nicht anwesend.

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