Von weit her kommen die Gäste der Moseltherme Traben-Trarbach. Auch der einmillionste Besucher, der am Donnerstagmittag um 15.20 Uhr den Kassenraum betrat, nimmt stets einen relativ weite Fahrt auf sich, um sich in dem modernen Hallenbad mit seinem vielfältigen Angebot zu erholen. Eduard Lorig wohnt in Osburg bei Hermeskeil, und er kommt mit seiner Ehefrau seit vielen Jahren regelmäßig nach Traben-Trarbach. "Es geht hier sehr familiär zu, und die Mitarbeiter bemühen sich wirklich sehr gut um ihre Gäste", lobt er den Service der Moseltherme. Besonders schätzt Lorig die Saunalandschaft und ganz speziell den Service des Personals. Die Aufgüsse werden nämlich von Hand gemacht, und nicht - wie in vielen anderen Bädern - eher unpersönlich, weil nämlich ein Automat die duftenden ätherischen Substanzen auf die heißen Steine sprüht. In den kommenden Monaten kann Stammgast Lorig die Therme kostenlos benutzen, denn Verbandsbürgermeister Ulrich K. Weisgerber überreichte dem einmillionsten Gast eine Wertkarte im Wert von 155 Euro. Dazu gab es drei Flaschen besten Moselwein. Im Dezember 1995 wurde die Moseltherme eröffnet. Im Jahr darauf, 1996, nutzten 86 000 Besucher das vielfältige Angebot. Acht Jahre später (2004), betrug die Besucherzahl 130 000 - ein Rekord. Diese positive Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Die Verbandsgemeinde hat nämlich seit der Eröffnung mehrere hunderttausend Euro investiert. So wurde im Jahr 2001 ein großer Ruheraum im Saunabereich geschaffen, und im Frühjahr 2003 wurde das angeschlossene Therapie- und Wellnesscenter erweitert. Dieses wird von der Massage- und Krankengymnastikpraxis Müller betrieben, mit Anwendungen von der klassischen Massage über Aromatherapie, Heubad bis zur Funktions-Gymnastik im Wasser. Weisgerber: "Schwimmen, Sauna und Therapie-Center ergänzen sich, viele Besucher nutzen das gesamte Programm." In Kürze wird ferner das Solarium erneuert, die besseren und moderneren Geräte sind ab April im Einsatz. Gut angenommen werden ferner besondere Aktionen wie Kindernachmittage, Kindergeburtstag, Wassergymnastik, Familientage und Seniorenvormittage. Einen weiteren Grund für die gute Auslastung des Bades sieht Weisgerber in der Zufriedenheit der Gäste. Die Mund-zu-Mund-Propaganda sei sehr wichtig. Schwarze Zahlen bleiben eine Illusion

Dennoch ist die Moseltherme wie fast alle Einrichtungen dieser Art für die Verbandsgemeinde ein defizitärer Betrieb. Rund 400 000 Euro Verlust schreibt das Bad im Jahr. Dieser Betrag beinhaltet aber bereits den Kapitaldienst und die Zinstilgung. Am Personal - vier Schwimmmeister, drei Aufsichtskräfte und vier Kassiererinnen sind beschäftigt - will Weisgerber aber nicht sparen. Man könne zwar zum Beispiel einen Kassenautomaten aufstellen, das würde allerdings den Service mindern. Weisgerber stellt nüchtern fest, dass schwarze Zahlen auch in Zukunft kaum zu realisieren sind. Die Moseltherme sei aber für Traben-Trarbach und die Region unverzichtbar. Außerdem nutzen die Traben-Trarbacher Schulen kostenlos das Schwimmbad. Eine Idee schwebt Weisgerber noch vor. Er könne es sich gut vorstellen, dass man der Moseltherme ein Fitnessstudio angliedert. Dann wäre das Angebot mit den Bereichen, Sport, Spiel, Fitness, Gesundheit und Wellness tatsächlich perfekt.