Schwitzen zu später Stunde

TRABEN-TRARBACH. Die Mitternachtssauna in der Traben-Trarbacher Moseltherme ist ein Besuchermagnet. Denn nirgends weit und breit können Gäste das schweißtreibende Vergnügen länger genießen. Der TV hat die Saunalandschaft unter die Lupe genommen und mitgeschwitzt.

Schweißausbrüche können bekanntlich eine ausgesprochen unangenehme Sache sein und wer sich gänzlich unbekleidet seinen Mitmenschen präsentiert, riskiert eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Nicht so in der Sauna: Dort kann man sich pudelnackt pudelwohl fühlen und das der Schweiß in Strömen fließt, gehört zum Vergnügen einfach dazu.Nur einer ist ist nicht pudelnackt

Das ist auch in der Saunalandschaft in der Moseltherme so. 15 Männer und Frauen brüten um 22 Uhr bereits seit mehreren Minuten in der finnischen 90-Grad-Sauna, als der Schwimmmeister-Gehilfe Karl-Marcel Brakonier, übrigens als Einziger nicht hüllenlos, sondern mit blauen Shorts bekleidet, eintritt und pünktlich zur vollen Stunde einen neuen Aufguss ankündigt: "Mandarin-Orange. Das ist so richtig erfrischend." Spricht's und leert die Wasserkelle mit der duftenden Essenz über den heißen Steinen des Ofens aus.Erfrischend? Ein kräftiger Schwall Heißluft schlägt den Gästen entgegen und noch mehr Schweißtropfen perlen auf der Stirn, als Brakonier die Duftschwaden mit dem Handtuch kräftig im heimeligen Halbdunkel verwirbelt. Schon rutschen die ersten Gäste von ihren oberen Positionen hinunter auf die "kühleren" unteren Bänke, bevor sich die Reihen nach und nach lichten und sich die Herren und Damen an der frischen Luft und unter den eiskalten Duschen Abkühlung verschaffen.Doch eins ist unbestritten: die wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung der schweißtreibenden Saunagänge.Und so ist es kein Wunder, dass immer mehr Besucher dem Saunavergnügen frönen. Rund 11 000 waren es bislang in diesem Jahr in den Moselthermen. Sie haben die Wahl zwischen drei Trockensaunen (80, 90 und 100 Grad) und einem 48 Grad warmen Dampfbad. Entspannen können sich die Besucher danach bei einem Fußbad oder auf den Liegen im großen Ruhebereich, der erst vor zwei Jahren angebaut wurde.Was die Saunalandschaft in der Moseltherme jedoch besonders auszeichnet, sind zwei Dinge. Da ist zum einen das Angebot der Mitternachtssauna. Mittwochs, donnerstags und freitags schließen sich die Saunatüren erst um 24 Uhr - so lange kann man sonst in den Saunalandschaften der Umgebung nirgends gemeinsam schwitzen."Ich muss lange arbeiten. Deshalb kommt mir dieses Angebot besonders entgegen", sagt Jan Nielinger, der nur einen Steinwurf von den Moselthermen entfernt wohnt.Stammkunden kommen aus der ganzen Region

Doch unter den Stammkunden sind auch viele, die es von weit her nach Trarbach zieht. "Manchmal komme ich drei Mal in der Woche", sagt beispielsweise Dietmar Trenz aus dem saarländischen Losheim. Zu Beginn, als die Moseltherme Ende 1995 öffnete, habe es die Mitternachtssauna nur mittwochs gegeben, erzählt Brakonier, doch weil das Angebot bei den Besuchern so gut angekommen sei, habe man das Schwitzen zu später Stunde auf drei Abende ausgedehnt. "An guten Tagen kommen bis zu 150 Besucher", sagt Brakonier.Auch Pascal Geibel aus der Nähe von Birkenfeld gefällt's in den Moselthermen. "Andere Saunalandschaften sind zwar größer, da verläuft sich aber alles. Hier ist es viel leichter, mit den anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen", sagt er.Ein Ehepaar aus Osburg stellt den anderen großen Vorzug der Therme im Kurzentrum heraus. "Trier liegt zwar näher. Da gibt es aber keine Becken, in denen man nach dem Saunagang schwimmen kann." Denn wer an der Kasse sich nicht für acht Euro eine Tageskarte nur für die Sauna kauft, sondern sich für elf Euro für ein Kombi-Ticket entscheidet, für den gilt: "Sauna und Baden unbegrenzt". Und das heißt, dass an einem Mitternachtssauna-Tag von 15 bis 24 Uhr auch die Nutzung des 32,5 Grad warmen Thermalbeckens, des Außenbeckens und des 36-Grad warmen Whirl-Pools im Preis inklusive ist.Und dieses Angebot, das ist das Fazit des TV -Besuchs in der Moseltherme, sollten Saunafreunde bei nächster Gelegenheit unbedingt am eigenen Leib ausprobieren.

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