Señoritas, Häschen und "Dönerkailscha"

KLEINICH. (urs) Donner und Regen zum Trotz konnten die Organisatoren des dritten Kleinicher Straßenfestes über mangelnden Zuspruch nicht klagen. Dank der Kirchspiels-Küche und einem vielseitigen Programm kamen die Besucher auf ihre Kosten.

"Das kleine Straßenfest hat schon immer gezogen", meinte Renate Schug mit Blick auf die belebte Kleinicher Hauptverkehrsader. Der Schlüssel des Erfolgs ist möglicherweise, dass die Kirchspieler sich nur alle drei Jahre für ihr "Stroosefest" mächtig ins Zeug legen. Ein dreiviertel Jahr hätten sie am Programm gearbeitet, erzählte Manfred Schmidt, Vorsitzender des Straßenfest-Ausschusses. Neben den acht Dörfern Kleinichs beteiligen sich auch die Vereine. "Das ist das Schöne, dass die so mitmachen und sich engagieren", lobte Schmidt. Damit diese Motivation nicht nachlässt, fiel die Entscheidung für den Drei-Jahres-Rhythmus. Tatsächlich herrschte am Sonntag schon kurz nach einem heftigen Gewitter wieder reges Leben auf der Straße. Schließlich wollte sich keiner das abwechslungsreiche Programm entgehen lassen, das für jedes Alter etwas zu bieten hatte. Für die Kleinsten waren Zauberer "Hamid" und das Kinderschminken der Feuerwehr Emmeroth-Pilmeroth die Attraktion. Ein Angebot, das auch fünf 13-Jährige aus dem Kirchspiel nicht verachteten. "Weil das cool ist", hoppelten Daniel, Kevin, Maxi, Alex und Jan später als Häschen herum. Die Älteren zog es zur Historischen Chorgruppe "Knechte und Mägde". "Das macht Spaß - die bringen Stimmung", kommentierte Renate Schug. Für Aufsehen sorgte auch die Seniorentanzgruppe des Heimat- und Verkehrsvereins. Die Leistungen der "Señoritas" wie sie Alt-Bürgermeister Erich Ströher nennt, fanden großen Anklang. "Sagenhaft, so eine Tanzgruppe habe ich noch nie gesehen", meinte Walter Persch, seines Zeichens "Knecht" aus Oberwesel, beeindruckt. Doch auch die Gymnastikdamen und die Kindertanzgruppe, die quirligen "2 Hot 4 You" oder beim Festgottesdienst die "11 AM"-Band ernteten viel Applaus. Dazwischen bereicherten die Gäste das Programm mit einem Gospelkonzert, "Rock'n'Roll", als "Toxic Girls" oder, wie die holländischen "De Bokkeblaozers", mit ihrer Stimmungsmusik. Zur Stärkung hatte die Kirchspiels-Küche Leckeres wie "Schäbkuche" (Reibekuchen) und "Dönerkailscha", mit Döner gefüllte Brottaschen, zu bieten. Kindergarten und Grundschule warteten mit Kuchen und Eis auf. Trotz perfekter Planung gab es bei der Eröffnung des Festes eine Überraschung. Gemeinde und Vereinsgemeinschaft bedankten sich mit einem Schifferklavier bei ihrem Alt-Bürgermeister. Dieser sei "kein Mann der großen Worte, sondern der Taten", betonte Nachfolger Burkhard Born und dankte ihm für das Ansammeln "nicht unbeträchtlicher Rücklagen", die dem neuen Rat Handlungsmöglichkeiten offen hielten. Den "Quasihausmeister" der Hirtenfeldhalle, Manfred Schmidt, ehrte Born für 15 Jahre Arbeit im Gemeinderat.

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