Sechs Mal klickten Handschellen

Sechs vorläufige Festnahmen, sieben Strafanzeigen wegen Körperverletzung, eine Drogenfahrt und 37 zu schnelle Autofahrer - das ist die Bilanz der Jesus Christ Birthday Party in Kröv aus Sicht der Polizei.

Kröv. (sve) "Während der Veranstaltung kam es zu keinen größeren Unfällen oder Straftaten", sagt Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Bernkastel-Kues im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund zur Bilanz. "Die Veranstalter haben hervorragende Organisationsarbeit im Vorfeld geleistet".

Mit nach TV-Informationen mehr als 20 Beamten war die Polizei an der Kröver Jesus Christ Birthday Party am Mittwoch im Einsatz. Schon im Vorfeld wurden an allen Haupt-Anfahrtswegen Geschwindigkeits-, Alkohol- und Drogen- sowie allgemeine Verkehrskontrollen durchgeführt. "Jeder, der zum Fest nach Kröv fuhr, hatte also zwangsläufig Polizeikontakt", sagt Kaspar.

Unter Leitung von Klaus Herrmann, stellvertretendem Leiter der PI Bernkastel-Kues, hatte die Polizei den Einsatz entsprechend vorbereitet. "Wir haben uns die Vorfälle bei anderen Volksfesten, Discoveranstaltungen und so weiter genau angesehen und festgestellt, dass bei vielen Veranstaltungen immer die gleichen Schläger und Störenfriede auftreten, denen es nicht ums Feiern, sondern ganz allein um das Provozieren von Schlägereien geht", erklärt Kaspar. Zwölf jungen Männern sei daher im Vorfeld schriftlich ein Aufenthaltsverbot für Kröv ausgesprochen worden, "was seine Wirkung nicht verfehlt hat."

Während der Party waren ständig mehrere Beamte, auch solche mit Spezialausbildung im Umgang mit gewalttätigen Störern, im Bereich der Halle unterwegs, sagt Kaspar. "Diese sichtbare Polizeipräsenz wurde von vielen, insbesondere weiblichen Besuchern, als sehr positiv empfunden. Man sagte uns, dass dies bei anderen Veranstaltungen der gleichen Art nicht so wäre und man sich hier sehr sicher fühle."

Auch die glasfreie Zone im Umkreis von 100 Metern um die Weinbrunnenhallen habe sich bewährt. Die B 53 im Ort sei zum ersten Mal seit vielen Jahren frei von Glasscherben geblieben.

Trotz aller polizeilichen Präsenz mussten die Beamten im Laufe der Nacht mehrfach eingreifen und Schlägereien - zum Teil unter "heftiger Gewaltanwendung" - beenden. Sechs alkoholisierte junge Männer mussten in Gewahrsam genommen werden, "weil sie Schlägereien anzettelten, fortlaufend Besucher anpöbelten und Sachbeschädigungen begingen", sagt Kaspar. Zwei davon konnte die Polizei zu den Eltern beziehungsweise nach Hause bringen, vier verbrachten den Rest der Nacht in einer Polizeizelle. Insgesamt wurden sieben Strafanzeigen wegen Körperverletzung erstattet, in allen Fällen war Alkohol im Spiel.

Im Rahmen der Geschwindigkeits- und Verkehrsüberwachung mussten fünf Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen erstattet und 32 Verwarnungen erteilt werden. "Bezüglich Alkoholgenuss verhielten sich die Autofahrer vorbildlich" lobte Kaspar. Es musste keine Blutprobe veranlasst werden. "Allerdings fiel uns um 2.30 Uhr ein 18-jähriger Mann aus der Eifel auf, als er unter dem Einfluss von Drogen mit einem Auto unterwegs war." Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Kaspars Fazit: "Mein Stellvertreter, Klaus Herrmann, und ich konnten uns auch vor Ort davon überzeugen, dass das polizeiliche Einsatzkonzept hier voll aufgegangen ist und die Vorkommnisse im Hinblick auf die vielen Besucher nicht über ein normales Maß hinausgingen."

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