Selbst "Tante Ju" schaute mal vorbei

TRABEN-TRARBACH. Tag der offenen Tür beim Deutsch-Amerikanischen Segelflugclub (DASC) auf dem Mont Royal: Mehr als 1000 Besucher ließen sich bei Sonne, Wolken und leichtem Wind auf dem einzigartig schön gelegenen Flugplatz hoch über dem Moseltal von der Faszination des Fliegens in den Bann ziehen.

Ein Super-Programm, das keine Langeweile aufkommen ließ, hatte der DASC zusammen gestellt. "Drei Monate dauerte die Vorbereitungszeit", sagte Roger Dunn, Vorsitzender des Clubs. Strenge Auflagen galt es zu erfüllen, zwölf Seiten umfasste die Genehmigung, die das Luftfahrtamt Hahn erteilte.Begeistertes Winken beim Besuch der alten Dame

Dafür durften am Sonntag die verschiedensten Fluggeräte abheben und in der Luft und am Boden bestaunt werden. Gleich zu Beginn des Schautages machte "Tante Ju" den begeistert winkenden Zuschauern ihre Aufwartung. Die in den 30er Jahren gebaute Junker Ju 52 wird von Lufthansa-Piloten geflogen und kommt aus der Schweiz. Mit reduzierter Leistung und einer Geschwindigkeit von etwa 150 Stundenkilometern, flog sie über den Mont Royal. "Weltweit gibt es nur noch sechs fliegende Maschinen", weiß Roger Dunn, der die Ju als "äußerst zuverlässig, langsam und einmalig tönend" bezeichnete.Über Mikrophon hielten die DASC-Mitglieder Hermann Krämer und Achim Ochs alle Besucher stets auf dem Laufenden, und zu gucken gab es überall etwas. Immer wieder stiegen die eleganten Segelflieger in den Himmel oder landeten auf der knochentrockenen Piste.Richtig viel Staub wirbelte der Polizeihubschrauber aus Winningen auf, der auf dem Weg zum Nürburgring auf dem Mont Royal Station machte.Der Club besitzt fünf Segelflieger, einen Motorsegler, ein Motor- und ein Ultra-Leichtflugzeug. Vier weitere Flugzeuge befinden sich im Privatbesitz von Vereinsmitgliedern.Rege nutzten die Besucher das Angebot zum Mitfliegen und viele Gutscheine für Rundflüge wurden beim Losverkauf gewonnen. Sie können auch später noch eingelöst werden.Nicht im Programm stand hingegen die Landung des Rettungshubschraubers Christoph 10 auf dem Flugfeld, weswegen alle Vorführungen kurzfristig unterbrochen werden mussten. Ein Gleitschirmflieger hatte sich beim Start verletzt, ärztliche Hilfe war sofort vor Ort und der Pilot hatte letztlich Glück im Unglück, denn er kam mit einem Armbruch verhältnismäßig glimpflich davon.Der "Modellflugverein Säubrenner Wittlich" zeigte sein breites Spektrum naturgetreuer Modelle, die von den Besitzern selbst gebaut worden sind. Acht Flugzeuge waren auf dem Mont Royal zu bestaunen und lockten insbesondere die Kinder an. Peter Glasner hat an seinem englischen Doppeldecker aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zwei Jahre lang gebaut. Eine "Diva" nennt er stolz sein Fluggerät mit Sieben-Zylinder-Stern-Motor und sieben Zündkerzen. "Das ist Technik pur", schwärmte Roger Dunn beim Anblick der kleinen Flieger, deren Flugkünste die Zuschauer mit viel Beifall bedachten. Eindrucksvolle akrobatische Kunstflüge zeigten später Achim Hirsch und Tim Tibo, die sich in ihrem Segelflugzeug auf über 1000 Meter Höhe hatten hinaufschleppen lassen.Gleitschirmflieger ließen sich von Mini-Winden in die Höhe ziehen, doch der Start des Heißluftballons musste wegen des aufkommenden Gewitters abgebrochen werden. Eine Punktlandung aus 800 Metern Höhe gelang vier Fallschirmspringern aus Trier vor dem begeisterten Publikum.Irgendwo passierte auf dem Flugplatz Mont Royal am Sonntag immer was und auch für das leibliche Wohl hatte der DASC bestens gesorgt.Doch der Tag der offenen Tür sollte laut Dunn nur eine "Generalprobe" für ein noch größeres Ereignis sein. Am 12. und 13. Juni 2004 feiert der Club sein 50-jähriges Bestehen. Dann ist ein großer Flugtag geplant, für den die Vorbereitungen schon begonnen haben.Alles in allem war aber schon das Spektakel am Sonntag ein sehr erfolgreicher und informativer Schautag auf dem Mont Royal. Die Leichtigkeit und den Charme des Segelfliegens übertrafen ganz dezent am Rande nur einige Schwalben, die noch ein wenig wendiger die Lüfte eroberten.

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