Selbst sind die jungen Kröver

KRÖV. Knapp drei Jahre dauerten Planung und Bau des Jugendzentrums des Jugendclubs Kröv. Nun sind die neuen Räume offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Dabei wurde vor allem der Einsatz der jungen Kröver für ihr neues Haus gelobt.

"Wenn die Jugend in Ordnung ist, ist der Staat in Ordnung", sagte Bürgermeister Otto Maria Bastgen bei der Einweihung des neuen Jugendzentrums in Kröv, mit der am Wochenende der mehr als zehn Jahre lange Weg zu einer Bleibe für die Jugendlichen im Ort zum Ziel führte. Dass dies gelang, verdankt Kröv vor allem dem Engagement der jungen Menschen selbst, was Bastgen zur Feststellung veranlasste, dass die Jugend in Kröv in Ordnung sei. Auf rund 50 000 Euro bezifferte er den Wert der Eigenleistung der Jugendlichen beim Umbau des Hauses Schetter. Sie hatten unter anderem den Keller trocken gelegt, Wände ausgebessert und Heizungsrohre verlegt. Nur durch die Anstrengungen des Teams des Jugendclubs sei es gelungen, "hier kostengünstig ein Vorzeigeprojekt zu errichten", sagte Bastgen.Gesamtinvestition von über 300 000 Euro

Insgesamt hat das Jugendzentrum rund 300 000 Euro gekostet, von denen das Land mehr als 130 000 Euro, der Kreis 15 000 Euro und die Verbandsgemeinde 4500 Euro übernahmen. Durch Spenden aus der örtlichen Wirtschaft und den Einsatz der Jugendlichen wurde die Belastung der Ortsgemeinde als Trägerin der Einrichtung auf 110 000 reduziert, wie Ortsbürgermeister Elmar Trossen bilanzierte. Er erinnerte auch an den früheren Jugendtreff "U-Boot", der 1993 durch Hochwasser zerstört wurde. Eine Lösung im ehemaligen Verkehrsamtskeller scheiterte, weil die Zahl der Jugendclubmitglieder ständig stieg und der Raum nicht mehr genügend Platz bot. Auch Trossen hob hervor, dass "es der Jugendclub Kröv war, der wesentlich zu dem nun gelungenen Werk beigetragen hat". Einen ähnlichen Tenor hatte die Ansprache des Präsidenten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, Josef Peter Mertes, der selbst zu der Feier nach Kröv gekommen war. "Hier haben junge Leute bewiesen, wie man mit ehrenamtlichem Engagement der oft geäußerten Aussage von Jugendlichen begegnen kann, im Dorf sei nichts los", sagte Mertes. Der Jugendclub habe gezeigt, dass Langeweile keine Chance habe, wenn man selbst etwas los macht. Martin Rolf, Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender des Jugendclubs, warf einen Blick zurück: Er erinnerte daran, dass die Jugendlichen im Ort nach der Schließung des Jugendtreffs "U-Boot" ein Startkapital von gerade einmal 105,35 Euro aus Flaschenpfand hatten. Mit eigenen Veranstaltungen, vor allem den inzwischen legendären "Jesus-Christ-Birthday-Partys", die bis zu 3500 Besucher anlocken, wurde die finanzielle Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit des Jugendclubs gelegt. Das nun eingeweihte Haus, das seit Februar 2002 umgebaut worden war, bezeichnete Rolf als gut gelegen und jugendfreundlich. Sein Nachfolger an der Spitze des Jugendclubs, Marco Beth, der die Umbauarbeiten von Seiten der Jugendlichen federführend und tatkräftig begleitet hatte, hatte die Ehre, die Festgäste durch das neue Jugendzentrum zu führen. Anschließend gab Pastor Dieter Remy der Einrichtung den göttlichen Segen und sagte dem Jugendclub spontan ein neues, größeres Kreuz zu, das das Zentrum künftig schmücken soll. Am Samstag und Sonntag waren die Kröver eingeladen, sich das neue Jugendzentrum anzusehen. Am Samstag standen dabei Dart-, Kicker- und Streetballturniere auf dem Programm. Der Sonntag richtete sich mit einem Frühschoppenkonzert, einem nachmittäglichen Kaffee-Klatsch und weiteren Spielen stärker an die Kröver Familien.

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