Neumagen-Dhron. "Ich werde mich in den nächsten acht Jahren mit ganzer Leidenschaft und Ausdauer für unsere Gemeinde einsetzen. Wir werden viel Zeit zum Wohle der Bürger miteinander verbringen, um die notwendigen Beschlüsse zu erarbeiten." Mit klaren Worten sprach Christiane Horsch, die neue Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, nach ihrer Vereidigung die zukünftige Arbeit in ihrer neuen politischen Heimat an. "Der Erfolg unserer Arbeit wird sich erst einstellen, wenn wir diese Kooperation auch nach außen für den Bürger leben und erlebbar machen", führte sie aus. "Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, wird scheitern", stellte sie klar. Sie werde ihr eigenes Handeln transparent und verständlich machen, versprach sie. "Mein Wunsch ist es, mit Ihnen gemeinsam viele Projekte, Ideen und Initiativen zu entwickeln und umzusetzen."Horsch sprach auch die Bürgerinnen und Bürger direkt an. Das Vertrauen, dass ihr 60,62 Prozent der Wählerinnen und Wähler am 1. April bereits beim ersten Urnengang aussprachen, mache sie "stolz, selbstbewusst, aber nicht übermütig". Als Bürgermeisterin habe sie zwar auch nur eine Stimme, trotzdem komme dem Amt eine Schlüsselrolle zu. Sie sei "Initiatorin, Moderatorin, Organisatorin, Vorgesetzte, auch ausgleichende Schlichterin". Sie werde sich auch um die kleinsten Anliegen kümmern, versprach sie. Horsch: "Sie alle haben das Recht, wichtig und ernst genommen zu werden." Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung versicherte sie, mit ihnen "im Team zu spielen".Als ehemalige Trierer Wirtschaftsdezernentin liege ihr die wirtschaftliche Entwicklung besonders am Herzen. Sie lud die Unternehmerinnen und Unternehmer ein, gemeinsam "durch eine vernetzte Strategie den Wirtschafts- und Arbeitsmarktstandort auszubauen". Der Vereidigung im Römerkastell in Neumagen-Dhron wohnten 400 Zuhörer bei. Zu den Gratulanten gehörten Landrätin Beate Läsch-Weber und Bürgermeister Christoph Holkenbrink (Wittlich-Land). Meinung Gierig nach Kompetenz "Wir" und "uns": Diese Worte nahm die neue Bürgermeisterin in ihrer Antrittsrede mehrfach in den Mund. Christiane Horsch will gleich zeigen, wohin die Reise geht: zu einer Kommune, die sich nicht mehr durch Negativ-Schlagzeilen am laufenden Band hervor tut. Am besten lässt sich dies mit einem neuen Wir-Gefühl erreichen. Das klare Ergebnis im ersten Wahlgang und gegen sieben Konkurrenten beweist, dass die Bürger für diesen Neuanfang bereit sind. Viel Porzellan ist in den vergangenen Jahren zerschlagen worden, viel Vertrauen verloren gegangen. Horsch wird in der Verwaltung einiges neu ordnen müssen. Das dürfte für die erfahrene Verwaltungsfrau kein Problem sein. Auch im Verbandsgemeinderat und in den Ortsgemeinderäten dürfte sie auf offene Ohren stoßen. Die Frauen und Männer in den Räten werden nach Kompetenz und Führungskraft gieren. c.beckmann@volksfreund.de