Polizeibeamte mit Maschinenpistolen, die tagelang jedes Auto kontrollieren, das sich ihnen nähert, gehören in Bernkastel-Kues nicht zur Tagesordnung. Dieses Bild bot sich aber in den vergangen Tagen am Hotel Moselpark auf dem Kueser Plateau. Die Sicherheitsmaßnahmen hatten ihre Ursache. In der Mosellandhalle fand eine interne Tagung hoher Nato-Beamter statt. Nach Auskunft von Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, waren auch einige Russen vor Ort. Von Sonntagabend bis Dienstagmorgen gab sich sogar der amerikanische Botschafter in der Bundesrepublik, Daniel Coates, die Ehre. Insgesamt gehörten dem Tross mehr als 100 Frauen und Männer an. Für die deutschen und amerikanischen Sicherheitskräfte war dies natürlich ein "Großauftrag". Von deutscher Seite waren etwa 35 Beamte von der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues sowie der Bereitschaftspolizei in Wengerohr und Koblenz im Einsatz - rund um die Uhr im Schichtdienst. Sie sicherten die Zufahrt zum Hotel und taten in Zivil Dienst vor dem Haupteingang. Auch Beamte mit Hunden waren im Einsatz. "Für unserer Dienststelle bedeutete das einen sehr hohen Aufwand und eine lange Vorbereitung", erläuterte Helmut Kaspar. Viele Kollegen hätten Zusatzdienste schieben müssen. "Aber sie haben es gerne gemacht. Und sie haben bei den Kontrollen Fingerspitzengefühl gezeigt." Da das Hotel für andere Gäste geöffnet blieb, mussten die Beamten manche Gäste natürlich mehrfach kontrollieren. Probleme habe es aber nicht gegeben, sagte einer der Beamten gegenüber dem Trierischen Volksfreund . Das Treiben bleib natürlich auch bei Anwohnern und Kurgästen nicht unbemerkt . Die Kontrollen seien aber unumgänglich gewesen, bittet Helmut Kaspar um Verständnis. "Eine frühere Information war aus Sicherheitsgründen nicht möglich." Den Nato-Leuten hat es offensichtlich gut gefallen. Kaspar: "Alle haben ein Wiederkommen versprochen."