Sie vertreten 3456 Wehrleute in 146 Wehren

HETZERATH. 103 von 106 Delegierten waren im Festzelt dabei: Die hohe Besucherzahl beim Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbands in Hetzerath ist auch ein Zeichen für den Diskussionsbedarf unter den Wehrleuten in Zeiten anstehender Reformen.

Landrätin Beate Läsch-Weber verwies auf die Bilanz der 3456 Feuerwehrleute, die in 146 Wehren im Kreis Bernkastel-Wittlich organisiert sind. 650 Mal sei die "moderne Selbsthilfeorganisation" im vergangenen Jahr im Einsatz gewesen. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Bernkastel-Wittlich, Hermann Lossbrand, war zufrieden: 103 von insgesamt 106 Delegierten waren neben zahlreichen Ehrengästen aus der Kommunalpolitik zum Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbands ins Festzelt nach Hetzerath gekommen. Mit den Herausforderungen der Zukunft hielt Lossbrand nicht hinterm Berg: Neue Fahrzeuge, neue Standards und neue Funktechnik würden gebraucht. Wider das Aussterben der kleinen Wehren

Zudem werde die Finanzierung der Wehren zunehmend Sorgen bereiten, besonders, wenn auch die kleinen Wehren erhalten werden sollen. Hinzu käme, dass sich die Wehrleute auch versicherungstechnischen Fragen stellen müssten, etwa wie es mit ihrem Versicherungsschutz aussieht, wenn sie nicht-originäre Feuerwehr-Tätigkeiten wie zum Beispiel das Aufstellen von Mai- und Christbäumen übernehmen. Dringend müsse diesbezüglich ein einheitlich gültiges Schriftstück her, das im Einsatz Rechtssicherheit gewähre, forderte Lossbrand. Er möchte sich dafür einsetzen, dass dieses Thema auch von den Landesdelegierten diskutiert wird. Erfreulich gut angenommen hätte der Wehr-Nachwuchs die Prüfungen zum Abzeichen "Jugendflamme", berichtete Karl-Josef Rauen. Von drei möglichen Stufen absolvierten im vergangenen Jahr 279 Jugendliche Stufe 1 und 50 weitere Jungen und Mädchen Stufe 2. Da eine nachhaltige Brandschutzerziehung bereits im Kindergarten beginnen soll, wie Ferdi Klasen betonte, kümmern sich 25 Wehrleute im Kreis um diese Aufgabe und schulen die Jüngsten in Vorsicht. Längst ist Löschen keine Männersache mehr. Frauenkämpferische Töne hatte Sabine Ehlen also nicht nötig, als sie die Führungskräfte um Unterstützung für gemischte Mannschaften bat. Nicht nur die Referatsleiterin für Frauen weiß, wie unverzichtbar die 134 Frauen sind, die sich in den Wehren im Kreisgebiet engagieren. Lossbrand bestätigt: "Nur mit ihrer Hilfe können wir die Tagesalarmsicherheit gewährleisten." Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, Christoph Holkenbrink, bat um Umsicht, wenn es demnächst um die neue Generation Feuerwehrfahrzeuge und um die Umstrukturierung des Funkwesens gehen wird. Denn bedauerlicherweise hätten die Kommunen nicht genug Geld. Der Landesvorsitzende Otto Fürst dankte den Delegierten: Ihren Eingaben im Landtag sei es zu verdanken, dass die Bauordnung heute in allen Neubauten Rauchmelder vorschreibe. Für Alterskameraden, Jugendliche in Musikzügen und Menschen in Feuerwehrfördervereinen wird die Mitgliedschaft billiger, weil die Kreisverbände weniger an die Landesorganisation weiterreichen müssen. Auch Ehrungen langjähriger Mitglieder und die Neubesetzung einiger Ämter standen auf dem Programm: Das Ehrenkreuz in Silber erhielt Erich Thieltges, der seit 1987 Wehrführer, Jugendausbilder und Wertungsrichter in Dreis ist. Nachfolger als Beisitzer in der VG Traben-Trarbach für den scheidenden Ferdi Klasen wurde Martin Stadtfeld. Gemeinsam mit Kreisfeuerwehrinspekteur Willi Herres ehrte Landrätin Läsch-Weber für 35 Jahre ehrenamtlichen Wehr-Einsatz: Oberbrandmeister Norbert Becker (Klausen) und die Hauptfeuerwehrleute Rudolf Karls (Hetzerath), Ludwig Metzen (Dierscheid) und Karl-Josef Pütz (Osann-Monzel).

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