Sieben Länder und ein Sieg

WITTLICH. (sos) Stolz sein können die zehn Jungen und Mädchen der Klasse 3b der Grundschule Wittlich-Jahnplatz. Beim Schülerwettbewerb "Buntes Land Rheinland-Pfalz - Ein Land lebt Vielfalt" hat die Klasse den ersten Preis gewonnen.

"Ist das nicht toll?" schreibt Ursula Simon, Klassenlehrerin ander Grundschule Jahnplatz, an die Eltern der Schüler der 3b, umsie zur Mitfahrt nach Neuwied am Samstag, 3. Mai, einzuladen. Dann wird der erfolgreichen Klasse der Preis des Landessiegers bei der Eröffnung des Kultursommers von den Ministern Jürgen Zöllner und Doris Ahnen verliehen.

Zu dem landesweiten Wettbewerb mit dem Titel: "Buntes Land Rheinland-Pfalz - ein Land lebt Vielfalt" hatten die jungen Schüler eine besonders bemerkenswerte Idee.

Das vorgegebene Thema Vielfalt im Land haben sie auf die eigene Klasse bezogen, sich gegenseitig befragt und sich dabei selbst besser kennen gelernt. Resultat ist "ein Baustein zur sozialen Integration in einer Klasse der Vielfalt", wie die Lehrerin in der Bewerbung schreibt.

Ursula Simon erklärt weiter: "Man könnte einwenden, dass eine gegenseitige Befragung nichts Neues bringt, da die meisten Schüler schon seit fast drei Jahren in eine Klasse gehen. Doch das trifft auf unsere Situation leider nicht zu. Viele Schüler kennen nur den Namen ihrer Mitschüler, weder ihre Wohnung, noch ihre Familie."

Schüler aus sieben Herkunftsländern

Dass die Mädchen und Jungen fast keine außerschulischen Kontakte untereinander pflegten, sei aus der besonderen Zusammensetzung der 3 b zu erklären: "Wir sind zehn Jungen und zehn Mädchen aus sieben Herkunftsländern: Türkei, Libanon, Kroatien, Russland, Amerika, Frankreich und Deutschland. Seit August 2002 sind in der Klasse acht Kinder fremder Muttersprache und eine Gastschülerin aus einer Zirkusfamilie im Winterquartier." Verhaltensprobleme innerhalb der Gemeinschaft waren die Folge und auch die Eltern deutscher Schüler waren irritiert und befürchteten, dass ihre Kinder Schaden leiden und nicht genügend gefördert werden könnten. Eine von der ADD Trier zugewiesene Förderlehrerin konnte die Integration verbessern.

Die Klassenlehrerin sagt: "Einen weiteren kleinen Schritt zur sozialen Integration sehe ich in unserem Wettbewerbsbeitrag. Die Schüler sollten beginnen, sich für einander zu interessieren, sich kennen zu lernen, um nach und nach anerkannt zu werden."

Anerkannt wurden jetzt auch die gegenseitigen Interviews der Schüler, nebst einem gemalten Bild des jeweiligen Interviewpartners, mit dem ersten Preis in einem Wettbewerb, an dem auch weiterführende Schulen wie Gymnasien und Realschulen teilgenommen haben. Das ist toll!

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