Smalltalk bei Wein und Bier

PIESPORT. (sim) Knapp zwei Stunden standen die acht Bürgermeister-Kandidaten den TV-Redakteuren Lars Ross und Alexander Houben sowie ihren selbst gewählten Gesprächspartnern auf der Bühne vor knapp 900 Zuhörern Rede und Antwort. Danach suchten sie beim Stehempfang in lockerer Atmosphäre den Kontakt mit den Bürgern.

 Nach dem TV-Forum blieben zahlreiche Zuhörer noch in der Moseltalhalle und diskutierten über den Auftritt der Kandidaten. TV-Foto: Winfried Simon

Nach dem TV-Forum blieben zahlreiche Zuhörer noch in der Moseltalhalle und diskutierten über den Auftritt der Kandidaten. TV-Foto: Winfried Simon

Noch zwei Stunden nach dem "offiziellen Teil" des TV-Forums stehen etliche Bürger bei einem Glas Wein oder Bier an den Stehtischen. Die acht Bewerber für das Amt des Verbandsbürgermeisters Neumagen-Dhron gehen von Tisch zu Tisch, schütteln Hände, beantworten Fragen und üben sich im gepflegten "Smalltalk". Dr. Karl-Josef Gilles plaudert angeregt und entspannt und verteilt Kugelschreiber und Feuerzeuge mit seinem Schriftzug. Christiane Horsch genießt sichtlich das Interesse an ihrer Person, Bernd Büscher gibt zu Protokoll, dass er sich sehr gut fühle, und Urban Lamberty, tipptopp gekleidet in einem cremefarbenen Nadelstreifenanzug, prostet mit einem Schoppen Wein in der Hand diesem und jenem zu. Carmen Bisdorff ist ebenfalls "gefragt", wir hören kurz in die kleine Diskussionsrunde rein und vernehmen Worte wie Doppik und Schulstandorte. Auch Armin Kopp geht von Tisch zu Tisch. Er wirkt wie die anderen Kandidaten entspannt. Einen Auftritt vor rund 900 Zuhörern habe er bislang noch gehabt, das sei schon etwas neu für ihn. Doch er meint, dass er seine Sache gut gemacht hat. Jetzt, im kleinen Kreis, spricht er über Verwaltungsstrukturen, ein Thema, das ihm offenbar liegt. Hajo Edelhoff, der in den vergangenen Wochen nach eigenem Bekunden in der Verbandsgemeinde schon 2000 Haushalte abgeklappert hat, spricht von einer sehr abwechslungsreichen und fairen Veranstaltung. Lediglich Klaus Filz, dessen Anhänger, ebenso wie die von Urban Lamberty Faltblätter verteilen, bewertet seinen Auftritt etwas kritisch. Intensiv hat er sich mit seinem Gesprächspartner auf der Bühne mit dem Thema Jugendarbeit auseinander gesetzt. "Vielleicht bin ich etwas zu tief in die Materie eingestiegen", merkt er an. "Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Bürger ein sehr großes Interesse an der Wahl am kommenden Sonntag haben", sagt ein Bürger. "900 sind gekommen, das ist unglaublich." Einer meint, die Veranstaltung sei vielleicht etwas "zu "amerikanisch" gewesen, die Inhalte seien zu kurz gekommen. Ein anderer widerspricht und sagt: "Die politischen Ziele der Kandidaten kann man auf deren Homepages oder in deren Werbeschriften nachlesen. Heute Abend konnte man sie beschnuppern und einen persönlichen Eindruck bekommen."

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