Soldaten-Häuser umgibt Schweigen

Beharrliches Schweigen. Bis Ende Februar wollen Innenministerium und die Hirp Management- und Entwicklungsgesellschaft mbH nichts über den Bau von 271 Wohnhäusern für Angehörige der Air-Force sagen.

Spangdahlem/Mainz. (har) Wer darf Häuser bauen, in die später einmal Militärangehörige einziehen? Diese Frage bleibt wohl bis Ende Februar 2009 ungeklärt. Denn weder die teils in Landesbesitz befindliche Hirp Management- und Entwicklungsgesellschaft mbH noch das Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz sehen sich in der Lage, derzeit über den Sachstand zu informieren. Grund dafür ist, dass die Hirp Management- und Entwicklungsgesellschaft mbH mit der Prüfung und Bewertung der bis Ende Oktober eingegangenen Angebote beschäftigt ist.

"Es ist davon auszugehen, dass bis Februar 2009 die Sichtungs- und Bewertungs-Phase abgeschlossen sein wird und danach zuverlässige Aussagen getroffen werden können", teilt Christina Hahn, stellvertretende Pressesprecherin des Ministeriums mit. Ähnlich hätte vor einigen Tagen bereits Jana Wischnack von der Hirp GmbH auf Fragen reagiert.

Unbeantwortet lassen beide Stellen Fragen nach dem Sachstand beim Housing-Programm, der Zahl der Interessenten oder der Zahl der gemeldeten Grundstücke.

Ministerium und Hirp GmbH hüllen sich in Schweigen



Keine Angaben machen wollen Ministerium und Hirp GmbH auch über einen räumlichen Schwerpunkt bei den Angeboten oder dem angekündigten Bau eines Musterhauses in Wolsfeld.

Das nach TV-Informationen nicht realisiert werdende Musterhaus sollte zeigen, wie die insgesamt 271 Häuser aussehen sollen, die im Rahmen des Programms errichtet werden. Für die Häuser geben Bund und Land eine insgesamt 15-jährige Mietgarantie.

Wer bauen darf, wird das Bieterverfahren zeigen. 51 Häuser sollen von privaten Investoren errichtet werden. Maximal vier Wohneinheiten darf jeder Anbieter errichten. 110 Wohn einheiten sind für Investoren reserviert, die mindestens fünf und maximal 24 Wohneinheiten bauen möchten. Die Aufträge für weitere 110 Häuser werden an Firmen gehen, die zwischen 25 und 50 Wohneinheiten bauen möchten.

Nach Angaben auf der Internetpräsenz der Hirp GmbH sollen die Häuser ab dem 1. Juni 2009 gebaut werden. Zwischen dem 1. Juli und dem 31. August 2009 sollen dann die Wohneinheiten an die neuen Mieter übergeben werden. Auch die Frage, ob dieser Zeitplan eingehalten wird, wollten oder konnten Innenministerium und Hirp GmbH nicht beantworten.

Meinung

Schweigen statt Transparenz

Transparenz. Nicht weniger und nicht mehr war und ist es, was die Menschen und viele Kommunalpolitiker von den Initiatoren des Housing-Programms eingefordert haben. Transparent ist es jedoch nicht, was Ministerium und Hirp GmbH abliefern. Das begann schon mit der Bekanntgabe und zieht sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Monate. Noch nicht einmal die Zahl der Gebote wollen derzeit Hirp GmbH und Ministerium herausrücken. Noch nicht einmal zum Zeitplan und weiteren Vorgehen wollen sie etwas sagen. Das schafft nicht unbedingt Vertrauen. Im Gegenteil. Die Stimmen mehren sich wieder, dass am Ende nur große Firmen und Investoren zum Zug kommen und die heutigen Vermieter rund um die Air-Base am Ende in die Röhre gucken. Das wäre dann nicht im Sinne des Erfinders. So lange das Innenministerium und die Hirp GmbH sich jedoch in Schweigen hüllen, wird dieser Vorwurf bestehen bleiben. h.jansen@volksfreund.de

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