Soldaten musizieren, Bürger spenden

TRABEN-TRARBACH. Ein Konzert der Extraklasse erlebten am Mittwochabend über 400 Besucher am Trarbacher Moselufer. Das Heeresmusikkorps 300 spielte sinfonische Blasmusik vom Marsch bis Jazz. Der Erlös des Konzertes, 1062 Euro, kommt Bedürftigen der Stadt Traben-Trarbach zugute.

So stellt man sich eine Serenade vor: Vor der Bühne haben die Gäste in Stuhlreihen Platz genommen, man prostet sich mit einem Glas Wein zu, bunte Lichterketten schimmern in der Abenddämmerung, links fließt gemächlich die Mosel vorbei, Schiffe fahren vorbei, und die Kapelle spielt Musik, die das Herz erfreut.Das Wort Kapelle ist in diesem Fall wohl etwas zu schlicht. Mit 60 Vollblutmusikern war das Heeresmusikkorps 300 am Mittwochabend nach Traben-Trarbach gekommen, eineinhalb Stunden gaben die Soldaten, vom Gefreiten bis zum Oberstabsfeldwebel, ein Konzert der Extraklasse.Sinfonische Blasmusik von einer Qualität wie man sie nur selten zu hören bekommt erklang am Spätsommerabend. Und das alles für einen guten Zweck. 1062 Euro spendeten die Besucher. Das Geld kommt wieder bedürftigen Menschen in der Stadt zugute.Seit 20 Jahren kommt das Heeresmusikkorps 300 auf Einladung des Amtes für Wehrgeophysik und der Stadt einmal im Jahr nach Traben-Trarbach. Meistens war die Aula des Gymnasiums der Konzertsaal, seit dem vergangenen Jahr spielen die Musiker unter freiem Himmel am Trarbacher Moselufer.Aus Euskirchen war eigens Oberst Klaus Schneemann gekommen, der neue Chef des Amtes für Geoinformationswesen, in dem das Traben-Trarbacher Amt integriert wird. Das Heeresmusikkorps 300, Koblenz, ist eines von rund 20 Blasorchestern der Bundeswehr. Dirigent ist Hauptmann Burkard Zenglein, ein junger Mann und studierter Kapellmeister, der das Orchester erst seit wenigen Wochen leitet. Präzise, ohne große Theatralik dirigierte er die Musiker, jeder für sich ein Einzelkönner. Der Sound des Orchesters, allein sechs Tubas und sieben Klarinetten stehen zur Verfügung, ist angenehm und behaglich.Die Märsche - das Orchester spielte unter anderem den Schwedischen Reitermarsch - den Florentinermarsch und als Zugabe den Radetzky-Marsch, kamen zackig daher, die Ouvertüre zu Wagners Tannhäuser breit und getragen. Am stärksten war das Orchester wohl bei den jazzigen Stücken, ein Medley von Louis-Armstrong-Hits begeisterte auch die zumeist älteren Zuhörer. 150 Auftritte absolviert das Heeresmusikkorps im Jahr, die meisten davon zur Umrahmung von Truppenzeremonien.Daneben geben die Musiker rund 30 öffentliche Konzerte. Dass dabei jedes Jahr Traben-Trarbach im Kalender des Heeresmusikkorps steht, ist besonders erfreulich.

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