Sonnige Kilowatt von der Höhe

Eine Fotovoltaikanlage ist ein Kraftwerk, an dem nichts dampft oder raucht, und an dem sich nicht mal irgendetwas dreht. Die größte Anlage dieser Art im Land Rheinland-Pfalz ist nun auf der Mehringer Höhe in Betrieb gegangen.

 Der Boden soll noch mit Klee eingesät werden: Die Bauleiter Andreas Stengel (links) und Michael Beckmann in der riesigen Solaranlage. Kleines Foto: Nur die Warnschilder am Zaun deuten auf die Stromerzeugung hin. TV-Fotos (2): Friedhelm Knopp

Der Boden soll noch mit Klee eingesät werden: Die Bauleiter Andreas Stengel (links) und Michael Beckmann in der riesigen Solaranlage. Kleines Foto: Nur die Warnschilder am Zaun deuten auf die Stromerzeugung hin. TV-Fotos (2): Friedhelm Knopp

Mehring. Erbauerin und Betreiberin der rund 12,5 Millionen Euro teuren Anlage ist die Juwi Solar GmbH in Boladen. Das Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft der A 1 Koblenz-Saarbrücken gehört der Ortsgemeinde Mehring, die gegenüber der Juwi als Pächterin auftritt. Die Arbeiten an dem rund 14 Hektar umfassenden Solarkraftwerk hatten im August 2007 begonnen. Im Herbst speiste der erste von drei Teilbereichen - den sogenannten Stationen - bereits Elektrizität ins öffentliche Stromnetz. Kurz vor Weihnachten ging das Sonnenkraftwerk mit allen drei Stationen ans Netz. 120 000 Kilowatt seit Dezember 2007

"Trotz der zurzeit kurzen Tage mit geringer Sonneneinstrahlung wurden seither 120 000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Dies entspricht etwa dem Jahresbedarf von 30 Haushalten", sagt Bauleiter Andreas Stengel von der Juwi GmbH. Das Gespräch mit Stengel und seinem Kollegen Michael Beckmann findet inmitten endlos erscheinender Reihen von aufgeständerten Kollektoren statt. Insgesamt sind fast 47 000 der schwarz-glänzenden Einzelmodule verbaut worden. Die durchschnittliche Jahresleistung der Anlage beträgt rund 3,4 Millionen Kilowatt.Stille herrscht nun auf dem Gelände, wo im September täglich noch 50 Bauleute und Monteure arbeiteten. Technisch spektakulär ist das Ergebnis nicht: Außer den gelben Hochspannungs-Warnschildern am hohen Sicherungszaun deutet nichts darauf hin, dass in dieser Anlage Strom produziert wird. Gesteuert und überwacht wird der Mehringer Solarpark per Datenübertragung von der Boladener Juwi-Zentrale aus.Insgesamt arbeiten in der Verbandsgemeinde Schweich nun zwei Fotovoltaikanlagen an den Standorten Longuich (zwölf Hektar) und Mehring. Fertig geplant sind etwa gleich große Anlagen in Riol und Leiwen. Nach Angaben von Armin Kopp, Bauverwaltung der Verbandsgemeinde (VG) Schweich, soll mit dem Bau des Leiwener Solarkraftwerks noch in diesem Frühjahr begonnen werden. Außerdem plant der Zweckverband Industriepark Föhren (IRT) eine bis zu 16 Hektar große Anlage auf seinem Gelände zwischen Föhren und Bekond. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasste die IRT-Verbandsversammlung im Dezember (der TV berichtete). Als Investor stehen inzwischen die Stadtwerke Trier fest. Die künftige Konzentration von Fotovoltaikanlagen in der VG Schweich ist auffallend. Armin Kopp: "Soviel Solarenergie auf so kleinem Raum gibt es in Deutschland nicht noch einmal. Dies bestätigen uns auch Experten und Branchenkenner."

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