Sorgenkind intensiv betreut

WITTLICH. (mai) Wegen der Krise des Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ) in Wittlich soll es ein Gespräch mit dem Staatssekretär des Arbeitsministeriums geben.

Intensiv werde 2005 über die Entwicklungsperspektiven des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums (ÜAZ) beraten, kündigte Landrätin Beate Läsch-Weber in der Kreistagssitzung an. Das ÜAZ hatte aufgrund geänderter Förderbedingungen erhebliche Umsatzeinbrüche zu verzeichnen. Zehn der 50 Mitarbeiter sollten laut TV -Informationen bis Ende 2005 entlassen werden (der TV berichtete). Vier Mitarbeiter des ÜAZ würden bei der nun gegründeten Arbeitsgemeinschaft aus Kreis und Agentur für Arbeit für die Zusammenlegung von Arbeits- und Sozialhilfe (Hartz IV) eine Stelle übernehmen, sagte Läsch-Weber. Die Verwaltung bemühe sich, den Mitarbeitern mit gefährdetem Arbeitsplatz bei der Suche nach Beschäftigung zu helfen. Auf Vermittlung von Günter Rösch, so Läsch-Weber weiter, finde nun ein Gespräch mit dem Staatssekretär des Arbeitsministeriums statt. Es werde geprüft, welche Projekte das ÜAZ im Rahmen der arbeitsmarktpolitischen Instrumente des Landes realisieren könne. Der Landkreis denke an den bereits dargestellten Intergrationsbetrieb und an ein Modellprojekt für junge Menschen. Zurzeit werde im Auftrag des Kreisausschusses geprüft, ob die Einrichtung einer GmbH, die die Annahme von Aufträgen von der Bundesanstalt für Arbeit wieder möglich macht, eine Option ist. Im besten Fall rechnet die Verwaltung für 2005 mit einem Jahresverlust des ÜAZ von 507 000 Euro. Günter Rösch (SPD) sagte in der Kreistagssitzung: "Ein Fortbestand des ÜAZ mit reduzierter Personalzahl bei geänderter Gesellschaftsform wäre schon ein Erfolg." Würden keine Alternativen gefunden, wäre das Aus unausweichlich. "Ich hoffe, dass wir einen Weg finden." Thomas Schmitt-Schäfer (Grüne) meinte: "Der Zweckverband, der das ÜAZ jetzt trägt, hat keinen Zweck mehr, aber das ÜAZ hat Zukunft, weil es seine Aufgabe noch gibt." Die Aufgabe heiße: Qualifizierung von teils hochmotivierten, aber unkonzentrierten, verhaltensgestörten, lernbehinderten oder anders belasteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Kreis als Träger und das ÜAZ hätten ein Jahr Zeit, um den erfolgreichen Neustart abzuschließen. Ein dauerhafter Ausgleich eines defizitären ÜAZ-Haushaltes komme für die Grünen nicht in Frage.

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