Spätestens 2010 soll Eröffnung sein

BERNKASTEL-KUES. Die Wehlener brauchen ein Bürgerhaus. Die von ihnen gewünschte schnell umsetzbare kleine Lösung, kommt nicht zustande. Wenn alles planmäßig verläuft, soll die große Lösung aber auch nicht lange auf sich warten lassen.

 Das Haus Kaspari (Foto) wird in den Gesamtkomplex "Alte Kirche" integriert und nicht separat saniert. TV-Foto: Clemens Beckmann

Das Haus Kaspari (Foto) wird in den Gesamtkomplex "Alte Kirche" integriert und nicht separat saniert. TV-Foto: Clemens Beckmann

Am Donnerstag war Weltfrauentag. Stadtbürgermeister Wolfgang Port beglückte jede der Frauen des Stadtrates mit einer Rose. Ob er damit Gertrud Weydert, ihres Zeichens auch Wehlener Ortsvorsteherin, schon gleich zu Beginn der Sitzung besänftigen wollte? Port und Weydert waren beim Tagesordnungspunkt "Sanierung Alte Kirche und Haus Kaspari" die Hauptprotagonisten. Wie berichtet, hatte der Stadtrat in seiner Februar-Sitzung die Entscheidung über die Vorgehensweise vertagt. Doch am Donnerstag musste eine Entscheidung her. Soll das Haus Kaspari, wie es der Ortsbeirat wünscht, umgehend saniert werden, um es schon einmal für die Belange der Bürger zu nutzen, oder sollen alle Kräfte und finanziellen Mittel auf den Ausbau der benachbarten alten Kirche zu einem Bürgerhaus gebündelt werden? Diskussion währt schon 20 Jahre

Ungewöhnlich viele Ratsmitglieder beteiligten sich an der Diskussion. Schnell war klar: CDU, FDP und UBU standen für die große Lösung, die Grünen (mit Gertrud Weydert) und die SPD wollten mit dem Haus Kaspari beginnen. "Weil wir dem Wunsch des Ortsbeirates folgen sollten", sagte Bernd Gelz (SPD). "Weil sich bei der alten Kirche in den kommenden fünf Jahren nichts bewegen wird", lautete eine der Begründungen von Gertrud Weydert. Der Umbau der alten Kirche steht schon seit rund 20 Jahren in der Diskussion. Er scheiterte bisher an den Finanzen. 2004 kaufte die Stadt dann auch das benachbarte Haus Kaspari. Für seine Sanierung stehen bereits Mittel im Etat. Wolfgang Port ließ noch einmal die Geschichte Revue passieren. Aus seinen Worten war unschwer herauszuhören, dass auch er die große Lösung favorisiert. Deutlicher wurde Frank Hoffmann (CDU), der eine gemeinsame Stellungnahme von CDU und FDP. "Wir wollen die große Lösung", stellte er unmissverständlich fest. Hoffmann geht davon aus, dass die Einweihung des Bürgerhauses spätestens 2010 erfolgen kann. Bei der Abstimmung stimmten dann alle Ratsmitglieder für die große Lösung, weil auch nur über sie abgestimmt wurde. "Mit dieser Lösung kann ich auch leben", sagte Gertrud Weydert dem TV. "Aber ich werde die anderen Fraktionen beim Wort nehmen." Das Projekt soll mit Hochdruck angegangen werden. Das Planungsbüro Berdi wird die vorliegende Planung überarbeiten und nach Einsparpotenzialen suchen. Bisher steht eine Investition von 1,2 Millionen Euro (Alte Kirche und Haus Kaspari) im Raum. Diese Summe soll, so der Stadtbürgermeister, auf etwa 900 000 Euro gedrückt werden. Mit den Geldern, die für das Haus Kaspari eingeplant waren sowie Erlösen aus Grundstücksverkäufen, könne ein Anfang gemacht werden. Außerdem solle der Investitionsstock oder das Dorferneuerungs-Programm (beide beim Land angesiedelt) angezapft werden. Noch vor der Sommerpause werde das Konzept im Stadtrat beraten, versprach Port. Tenor im Stadtrat: Noch nie waren wir einer Lösung so nahe.

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