Spanisches "Lottoglück"

Eine Variante der als "Nigeria Connection" bekannten Betrugsmasche hat nun auch an der Mosel ihre Opfer gefunden: Ein älteres Ehepaar ist auf einen vermeintlichen Lotto-Gewinn hereingefallen. Um das Geld zu erhalten, überwiesen die Betroffenen vorab eine "Gewinnsteuer" nach Spanien. Auf den versprochenen Geldsegen warteten die Betrogenen jedoch erfolglos.

Bernkastel-Kues. (red) Sozusagen noch "Glück im Unglück" hatte ein älteres Ehepaar, teilt die Polizei-Inspektion (PI) Bernkastel-Kues mit. Im September hatte das Paar aus Bernkastel-Kues, das laut Polizei nicht über sehr große Barmittel verfügt, eine vermeintliche Gewinnbenachrichtigung einer spanischen Lotteriegesellschaft erhalten. Demnach habe das Paar in einem Lotteriespiel 615 810 Euro gewonnen. Weisungsgemäß füllten die alten Leute die Rückseite der Benachrichtigung aus, einschließlich Angaben zur eigenen Personalie und Telefonnummer. Anschließend faxten sie das Schreiben nach Spanien an eine im Schreiben angegebene Nummer. Laut Polizeibericht wurden sie anschließend von einem nur wenig Deutsch sprechenden Mann angerufen. Vor Auszahlung des Gewinns müsse das Ehepaar zunächst 1660 Euro als Gewinnsteuer nach Spanien über die "Western Union Bank" überweisen, forderte der Anrufer - was das Paar auch machte. Nicht genug damit: Nach der ersten Überweisung meldete sich erneut der Mittler, diesmal forderte er die Überweisung eines Betrags in Höhe von 6158 Euro - wieder der Steuer wegen. Weil die vermeintlichen Lotto-Gewinner über so viel Geld nicht mehr verfügten, einigten sie sich mit dem Anrufer auf eine Summe von 2000 Euro. Den Rest wollte der Anrufer selbst begleichen. Er gab an, für die Steuerzahlung nicht auf den eigentlichen Gewinn zurückgreifen zu können. Das sei verboten.Bevor die alten Menschen jedoch die 2000 Euro überweisen konnten, wurden Angestellte ihrer Hausbank misstrauisch. Sie rieten davon ab, das Geld nach Spanien zu schicken. Ein Rückanruf beim Mittelsmann in Spanien blieb laut Polizei erfolglos. Das Paar dürfte sein überwiesenes Geld daher nicht mehr wiedersehen. Es hat aber Anzeige wegen Betrugs erstattet.Die Polizeiinspektion Bernkastel-Kues warnt eindringlich vor betrügerischen Gewinnmitteilungen. Es sei zu befürchten, dass noch weitere solcher Betrügereien im Bereich der PI verübt werden. Die Betrugsmasche ist deutschlandweit als "Nigeria-Connection" verbreitet. Im Bereich der PI ist der Fall des Ehepaars der erste angezeigte Fall. "Es ist möglich, dass es weitere Fälle dieser Art bei uns gegeben hat, Betroffene aber aus Scham lieber schweigen", hieß es auf TV-Anfrage bei der Polizei in Bernkastel-Kues. Nigeria Connection Bei einem Vorschussbetrug wird dem Opfer zunächst glaubhaft gemacht, ein enormes Vermögen verdienen zu können. Um an dieses Vermögen zu kommen, werden vom Opfer Vorschüsse verlangt. Auf die Gegenleistung des Geschäfts wartet man dann vergeblich. "Populär" wurde der Vorschussbetrug erst mit dem Aufkommen von Fax und Internet Mitte der 1980er Jahre, als vor allem nigerianische Banden in hunderttausenden von Faxen und E-Mails potenziellen Opfern riesige Gewinne versprachen. Inzwischen agieren die Trickbetrüger auch aus anderen Städten und Staaten wie London, den Niederlanden, Kanada, Madrid, Dubai und anderen. (Quelle: Wikipedia)

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