Sportler hoffen auf Rasenplatz

MÜLHEIM. Um die Chance auf einen Rasenplatz nicht zu verspielen, suchen Mülheims Sportler nach günstigeren Alternativen.

 Harter Zweikampf auf hartem Boden: Derzeit müssen die Mülheimer Kicker mit einem Hartplatz vorlieb nehmen.Foto: TV-Archiv/ Eberhard von Fumetti

Harter Zweikampf auf hartem Boden: Derzeit müssen die Mülheimer Kicker mit einem Hartplatz vorlieb nehmen.Foto: TV-Archiv/ Eberhard von Fumetti

Die Gemeinde hält am Projekt Rasensportplatz fest. Die Kosten sollen allerdings im Rahmen bleiben. Darin waren sich die Räte, darunter etliche Mitglieder der Spielvereinigung Mülheim-Brauneberg, einig. Bis 31. Oktober wird daher nach Alternativen gesucht. In der Hoffnung, dass es damit klappt, sprach sich der Rat mit zehn Ja-Stimmen und drei Enthaltungen für einen erneuten Antrag auf Mittel aus dem Goldenen Plan aus. Immerhin hat der Sportplatz Mülheim auf der Prioritätenliste des Kreises Rang vier erreicht und gute Chancen, 2006 angepackt zu werden.Höhenunterschied verteuert die Sache

Die Diskussion dreht sich um die Kosten, die sich nach neuesten Erkenntnissen auf 525 000 Euro summieren könnten. Neben höheren Grunderwerbs-Nebenkosten für den Platz, der oberhalb der Tennisanlage geplant ist, beeinflussen Topografie und Bodenbeschaffenheit die Kalkulation negativ. Laut Ortsbürgermeister Horst Faust tragen die fünf Meter Höhenunterschied des Geländes zur Verteuerung bei. 2001 war eine Kostenschätzung ohne Stützmauer und Zäune noch von 280 000 Euro Baukosten ausgegangen. Aktuell sind es 363 000 Euro, von denen voraussichtlich 250 000 Euro förderfähig sind. Der gravierendere Knackpunkt ist jedoch der Grunderwerb. Bei seinem ursprünglichen Beschluss war der Rat laut Faust davon ausgegangen, dass die Gemeinde Eigentümer der Flächen sei. Tatsächlich aber müsste Mülheim, obwohl im Besitz eines Großteils des Geländes, erheblich zukaufen. Da die Flächen zudem in Brauneberger Gemarkung reichen würden, müsste ein Weg verlegt und mit Eigentümern angrenzender Parzellen verhandelt werden. Grundstückskauf zählt nicht zu den förderfähigen Kosten. Mülheim kann daher auch bei 50 Prozent aus dem Goldenen Plan nur mit einer Finanzspritze von 125 000 Euro rechnen. "Dann dürften auf die Gemeinde 400 000 Euro zu rollen", führte Faust "knallhart" vor Augen. Die Spielvereinigung will daher bis Ende Oktober Alternativen aufzeigen. "Wir haben uns diesen Zeitraum erbeten, um sämtliche Möglichkeiten auszuloten", sagte Wolfgang Thiel (Wählergruppe Falke). Als Vorsitzender des Sportvereins war ihm wichtig, dass auch die Spieler von der Gemeinde nicht die Bereitstellung ihrer letzten Reserven erwarteten. "Die Kosten sind so, dass wir als Gemeinde schwerlich damit umgehen können", pflichtete Dirk Richter (WG Bottler) bei. Aber das sei kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Forderung nach höherer Förderung

Stattdessen müsste innerhalb der "Galgenfrist" eine höhere Förderung her - und eine Kostensenkung: "400 000 Euro würde ich nicht ausgeben wollen, aber bei 250 000 Euro sag ich Ja", sagte Richter. Ähnlich plädierte auch Beigeordneter Günter Fehres (WG Fehres), dem Sportverein die Chance zu geben, die Zahlen zu revidieren. Den heutigen Hartplatz später in einen Rasenplatz umzubauen, ist nach Ansicht von Jürgen Süs (WG Bottler) wenig sinnvoll. "Nur mit einem Rasenplatz kommen wir nicht hin", machte er deutlich. Vor Beginn der Debatte hatte der Rat ein neues Mitglied begrüßt. Brigitte Schneider (WG Fehres) rückte für den am 15. März ausgeschiedenen Gernot Papzien nach. Eine Beteiligung am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" scheint dem Rat wenig aussichtsreich. Unabhängig davon gibt es Überlegungen, dem etwas "sterilen" Ort zu mehr Farbe zu verhelfen. Einen Vorschlag in dieser Richtung, ein Hügelbeet, stellte Beigeordnete Frauke Orthmann vor. Bereits auf den Weg gebracht ist laut Faust die Pflanzung von Walnussbäumen, Ross- und Edel-Kastanien entlang einer Industriegebietsstraße.

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