Sprengung des Wehres ist "vom Tisch"

Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich hatte den Gemeinden Kinderbeuern und Bengel angekündigt, dass das zwischen Kinderbeuern und Bengel gelegene Stauwehr durch den THW gesprengt wird. Dabei hatte sich die Verwaltung auf die EU-Wasserrichtlinie berufen. Die Gemeinden hatten dagegen erheblichen Widerstand angekündigt (TV berichtete)

 Das idyllisch gelegene Stauwehr zwischen Kinderbeuern und Bengel wird trotz Ankündigung der Kreisverwaltung nicht gesprengt. Darauf einigte man sich in einer Informationsveranstaltung in Bausendorf. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Das idyllisch gelegene Stauwehr zwischen Kinderbeuern und Bengel wird trotz Ankündigung der Kreisverwaltung nicht gesprengt. Darauf einigte man sich in einer Informationsveranstaltung in Bausendorf. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Bausendorf. Aufgrund der Reaktionen der Gemeinden Kinderbeuern und Bengel und der massiven Kritik der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf, hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord die beteiligten Gemeinden, sowie auch interessierte Bürger zu einer Informationsveranstaltung im Gemeinde- und Sportzentrum Bausendorf eingeladen.Der Leiter der Regionalstelle Wasserwirtschaftsstelle bei der SGD- Nord, Joachim Gehrke, gab zu Beginn der Info-Veranstaltung einen umfassenden Überblick über die geplanten Maßnahmen und die rechtlichen Auswirkungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Ziel ist es hier, die Gewässer zukünftig unter Einbeziehung von ökologischen, ökonomischen sowie regionalen und sozialen Zielsetzungen zu bewirtschaften. Darunter falle, so Joachim Gehrke, die Durchgängigkeit der vorhandenen Stauwehre beziehungsweise ihre Beseitigung. Michael Schäfer ergänzte die Ausführungen von Joachim Gehrke, als er für den Unterhalter des Projektes Alf-Ueßbach, die Kosten der Durchgängigkeit der Wehre nannte. Danach würde der Anbau einer Fischtreppe 275 000 Euro und die Sprengung eines Wehres nur 10 000 Euro kosten.In der anschließenden, kontroversen Diskussion monierte Ortsbürgermeister Heinz Christen (Kinderbeuern) zunächst die Vorgehensweise der Kreisverwaltung, die mit einem lapidaren Schreiben den Gemeinden die Sprengung des Wehres mitteilte. Ortsbürgermeister Walter Debald (Bengel) sieht in Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie keinen Sinn. Für ihn besteht kein Anlass, eine Durchgängigkeit der Alf zu schaffen, zumal bei Durchgängigkeit sich die Fließgeschwindigkeit der Alf ernorm erhöhe. Bei einer Sprengung würde gleichzeitig der ausgleichende Polder wegfallen, und dies würde in einer Hochwassersituation die Lage total verschärfen. In gleicher Richtung argumentierten der frühere Bengeler Wehrführer Toni Wolff und das Ratsmitglied Horst Braick (Kinderbeuern).Nach dem sich die Gemüter beruhigt hatten, kam aus den Reihen der Versammlung die entscheidende Frage: "Wird gesprengt oder nicht ?" Joachim Gehrke und der Bauamtschef der Kreisverwaltung, Hermann Brück, bestätigten unisono, dass es entgegen der Ankündigung keine Sprengung des Wehres oberhalb der "Warburger Brücke" gibt. Hermann Brück gab zu, dass es sich bei der Ankündigung um ein unglückliches Schreiben handele. Joachim Gehrke bat Verbandsgemeinde und betroffene Gemeinden um Mithilfe bei der Umsetzung des Pilotprojektes Alf-Ueßbach. Er sei auch bereit, mit seinem Mitarbeiterstab auf entsprechenden Gemeinderatssitzungen Rede und Antwort zu stehen.

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