Springiersbach: Paradies für Sammler

Volksfeststimmung rund ums Kloster: Tausende Menschen aus nah und fern strömten am Sonntag nach Springiersbach zum größten Antik- und Flohmarkt der Region. Die Wiesen-Parkfläche war schnell ausgebucht. Ein Pendelbus brachte die Besuchermassen vor Ort.

 Alles was das Sammlerherz begehrt: Der Springiersbacher Antik- und Flohmarkt gehört zu den schönsten in der ganzen Region. TV-Foto: Marita Blahak

Alles was das Sammlerherz begehrt: Der Springiersbacher Antik- und Flohmarkt gehört zu den schönsten in der ganzen Region. TV-Foto: Marita Blahak

Bengel/Springiersbach. "Da muss ich erst mal schauen, ob elektrisch alles heil ist", begutachtet ein älterer Herr stolz den Kronleuchter, den er gerade erstanden hat. An einem anderen Stand freut sich Felix über das kleine Fingerklavier, an dem vielleicht schon berühmte Komponisten ihre Finger beweglich hielten. Mit Mutter und Schwester wühlt sich der Junge durch das schier endlos vielfältige Angebot. Wenn die Familie die Oma in Reil besucht, steht dieser Markt stets an oberster Stelle im Terminkalender. Weiter hinten preist eine resolute Frau ihre altbewährten Reinigungstücher an: ein Tuch, das es bereits seit 1988 gibt und heutzutage als Mikrofasertuch bezeichnet wird. Kunsthandwerk, Porzellan, Keramik oder Kristall, Spielzeug, bibliophile Raritäten, Gemälde und sakrale Gegenstände, Heiligenbilder zwischen filigranen Spitzendeckchen, Suppenterrinen neben zartblumigen Vasen und kristallenen Kostbarkeiten - unendlich groß ist die Fülle und Vielfalt an den Marktständen. Es ist kaum ein Durchkommen durch die engen Gassen zwischen den Ständen, die sich rund ums Kloster gruppiert haben. Dem Himmel gebührte Dank, dass die vielen bunten Schirme nicht Schutz bieten mussten vor Regengüssen, sondern vor der gleißenden Sonne.Seit 25 Jahren veranstaltet der Musikkreis Springiersbach den großen Antik- und Flohmarkt, der sich bei Händlern und Besuchern schnell einen Namen gemacht hat - weit über die regionalen Grenzen hinaus. 150 Stände vor und neben der Klosterkirche

Dann herrscht alle Jahre wieder im Juni fröhliche Volksfeststimmung rund ums Kloster. "Da zeichnen die Stammhändler schon 14 Tage vorher ihre Bereiche mit Namen ein", erzählt Organisator Gerd Vockensberger. Jeder ist willkommen, um sich in die große Runde der fast 150 Standbetreiber einzureihen. Der Überschuss aus der Veranstaltung dient der Mitfinanzierung der Klosterkonzerte, die der Musikkreis seit 1977 veranstaltet. "Es ist die einzigartige Atmosphäre, die die Menschen, ob Händler oder Besucher, immer wieder anzieht", bekennt Vockensberger. Das können sowohl die "alten Hasen" als auch Neuankömmlinge bestätigen. "Das große private Engagement ist wunderbar", sagt Tina Wust aus der Nähe von Simmern. Sie verbindet mit ihrem Stand, an dem sie Porzellan, Kristall und mehr feilbietet, Hobby und Nebenverdienst. Das ein oder andere alte Buch, darunter auch romantische Poesiealben, ist bei Hubert Plate zu erstehen. Er kommt aus dem Münsterland und freut sich jedes Mal auf den Tag in Springiersbach, wo er dann auch in der Abtei wohnt. Auch für Händlerin Marita Frickel aus Andernach, die Glas, Porzellan und Keramik anbietet und fast jeden Sonntag woanders steht, ist der Springiersbacher Markt etwas ganz Besonderes. Besucherin Barbara Bradek aus Zell liebt es, in der attraktiven Vielfalt zu stöbern. Sie zeigt stolz eine niedliche alte Puppe, die sie als Geschenk weitergeben wird.

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