Stadt am Zug

WITTLICH. Der Hauptbahnhof Wittlich stand bei der Stadtratssitzung am Donnerstag im großen Sitzungssaal des Alten Rathauses im Zentrum der Diskussionen.

Die Sanierung des Wittlicher Hauptbahnhofes ist beschlossene Sache. Neue Ausstattung auf dem Bahnsteig, neue Überdachung und eine neue attraktivere Unterführung werden künftig das Ankommen im Stadtteil Wengerohr noch schöner machen.Doch nicht alles wird besser. Auch in Zukunft wird es auf dem Wittlicher Hauptbahnhof keine öffentliche Toilette geben. Der Entscheidung vorausgegangen war das Bemühen des Rates, die Möglichkeit eine Bedürfnisanstalt einzurichten, nachzuprüfen und bei der Bahn anzuregen. "Zu teuer" hieß es jetzt aber. Die Deutsche Bahn habe zwar die Möglichkeit eingeräumt aber die Kosten dafür sollte die Stadt übernehmen. Die voraussichtlichen Investitionskosten für den Mindeststandard, der zum Beispiel auf dem Schloßplatz eingehalten würde, bezifferte Bürgermeister Ralf Bußmer mit 75 000 Euro, dazu kämen jährliche Unterhaltskosten von 8000 Euro. Mit einem gewissen Sarkasmus reagierte Ratsmitglied Hans Gass auf die Äußerungen der Bahn. Er begrüße die "Großzügigkeit der Bahn" die es der Stadt erlaube auf eigene Kosten zugunsten der Bahnkunden, Toiletten und einen Park- und Ride-Platz zu bauen. Ratsmitglied Dieter Burgard schlug vor, die Möglichkeit zu prüfen, dass die Gaststättentoilette gegen Gebühr auch außerhalb der Öffnungszeiten für Bahnkunden zugänglich zu machen.Positiv wurde von Seiten der Bahn und der Planer auf die Anregungen aus der vergangenen Stadtratssitzung reagiert, die Mauer zwischen der Bushaltestelle und den Bahngleisen zu erhalten. Karl Daus von der Stadtverwaltung stellte die neuen Entwürfe vor. Die Mauer müsse allerdings saniert werden, räumte Daus ein.Ein weiteres Thema der Stadtrats-Sitzung war der neue Park- und Ride-Platz, der künftig noch mehr Pendler zur Bahn locken soll. 250 kostenlose Stellplätze wird es dort künftig geben. Auch für Busse wolle man Platz schaffen.Günstigen Preis für Gleise aushandeln

Das Thema Bahn beschäftigte die Stadträte in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Dabei ging es um die Frage, ob die Stadt die Trassengrundstücke der Bahnstrecke Wittlich-Hauptbahnhof in Richtung Wittlich erwerben solle. "Wir haben geprüft, ob es noch Bedarf für das Industriegleis gibt", erläuterte Bürgermeister Bußmer. Dafür gebe es aber keine Anzeichen. Man habe Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen und festgestellt, dass die Vorteile überwiegen. In diesem Punkt war sich der Wittlicher Stadtrat einig. Hubert Thönes (CDU) meinte, man brauche nicht zu befürchten durch die endgültige Stilllegung der Gleise eine Industrieansiedlung zu verhindern. Bußmer versprach auf Bitten der SPD und der Grünen hin, bei den Verhandlungen mit der Bahn den günstigsten Preis auszuhandeln. Der Stadtrat stimmte den Plänen zu.

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