"Starke Bank für die Region "

BLANKENRATH. Die Fusion ist gescheitert, die Raiffeisenbank (Raiba) Zeller Land schaut dennoch optimistisch nach vorne. Durch verstärkte Kooperationen mit anderen Banken und mit einem anspruchsvollen Beratungs- und Betreuungskonzept will die Raiba eine starke Bank in der Region bleiben.

Unruhige Zeiten hat die Raiffeisenbank Zeller Land hinter sich. Im Juni war der zweite Versuch einer Fusion mit der Raiba Bernkastel-Wittlich gescheitert. Im Vorfeld der außerordentlichen Generalversammlung hatten sich Fusionskritiker und -befürworter heftige Auseinandersetzungen geliefert. Häufige Frage vieler Kunden: Wie geht es nun weiter mit der Raiba Zeller Land? "Das Thema Fusion haben wir zu den Akten gelegt", machte Walter Hoff, Raiba-Vorstandsmitglied, bei einer Pressekonferenz deutlich und fügte hinzu: "Auch ohne die Vorteile einer Fusion wollen wir eine starke Bank für den Mittelstand und die Privatkundschaft im Zeller Land bleiben." Dies soll durch eine Neuausrichtung geschehen. So plant die Raiba Zeller Land mit der Nachbarbank Bernkastel-Wittlich eine neue Form der Zusammenarbeit, die bis Ende September ausgehandelt werden soll. Gleichzeitig steht die Zeller Bank einer engeren Zusammenarbeit mit anderen genossenschaftlichen Banken aufgeschlossen gegenüber - beispielsweise im Immobiliengeschäft. Für die Mitglieder soll es ein neues Beratungs- und Betreuungskonzept geben. Die Mitarbeiter der Bank sollen für die Kunden werktags von 8 bis 20 Uhr erreichbar sein. Angedacht ist auch ein mobiler Service. "Wir bringen dann Bargeld nach Hause", so Walter Hoff. Nichts ändern soll sich am Geschäftsstellenkonzept von 2002. Wie beschlossen, werden Ende des Jahres sieben Geschäftsstellen geschlossen, die schon jetzt nur noch an einem Tag in der Woche geöffnet sind. "Weitere Schließungen sind darüber hinaus nicht vorgesehen", so Vorstandsmitglied Peter-Josef Götten. Er versichert: "Es wird keine Kündigungen geben!" Auch Auslagerungen seien nicht geplant. Im Gegenteil: Seit 1. August gibt es zwei neue Auszubildende. Die Raiffeisenbank blickt also zuversichtlich in die Zukunft. Dass das Bankinstitut optimistisch nach vorne schauen kann, belegen auch die Halbjahresergebnisse. Danach stieg die Bilanzsumme um 0,75 Prozent auf rund 189 Millionen Euro, das vorläufige Betriebsergebnis wird voraussichtlich leicht über dem Ergebnis des Vorjahres liegen. Dies auch, weil Verwaltungskosten gesenkt werden können.Engere Zusammenarbeit mit Nachbarbanken

Im Kreditgeschäft stand der geringen gewerblichen Nachfrage eine Belebung im Wohnungsbau gegenüber. Insgesamt war im ersten Halbjahr das Kreditvolumen leicht rückgängig und beträgt derzeit 108 Millionen Euro. Ob die Raiba damit zur Ruhe kommt, bleibt dennoch offen. Derzeit ist beim Landgericht Koblenz eine Klage eines Bullayers anhängig, wonach die Entlastung des Vorstandes vom Mai 2004 durch die Generalversammlung für ungültig erklärt werden soll, da die Bank auf der Versammlung Antworten auf Fragen zu den Pensionsrückstellungen sowie den Vorstandsbezügen verweigert habe. Gleichzeitig forderte im Juli eine "Interessengemeinschaft für den Erhalt der Raiba Zeller Land" in einem Schreiben eine strategische Neuausrichtung und legte dem Aufsichtsratsvorsitzenden den Rücktritt nahe.

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