Statt Land unter: Rein in den Kanal

WITTLICH. (sos) "Es ist ganz schlimm. Damals waren die Keller und Gullys voll", erinnerte Ortsvorsteher Reinhold Westhöfer an das Hochwasser in Bombogen Anfang 2003 im Stadtrat. Der beschloss Maßnahmen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Manfred Regh vom Ingenieurbüro Max und Reihsner stellte dem Stadtrat die Pläne für Neuerburg und auch für das geplante Baugebiet "Weisrink" Lüxem vor. Dazu zeigte er Fotos vom Neuerburger Hochwasser 2003, als Grundstücke und Straßen nördlich der Eichenstraße überschwemmt wurden. Er erklärte: "Es sind 156 Hektar Fläche, die sich auf diesen Stadtteil entwässern." Zukünftig soll ein 30 Zentimeter breites Rost das Oberflächenwasser in der Tannenstraße in einen Regenwasserkanal ableiten. "Das Rost vermag 120 Liter pro Sekunde zu fassen. Das ist fast schon überkandidelt und reicht, um mit der Schaufel reinzugehen. Das muss ja auch gewartet werden", erklärte der Ingenieur auf die Nachfrage, ob die Lösung ausreiche. Hintergrund: Die bislang 20 Zentimeter breiten Roste seien damals verschlammt gewesen und nicht ausreichend, weshalb aus dem Rat die Frage kam, ob zehn Zentimeter mehr denn ausreichten. Der Rat stimmte den Plänen zu. Der erste Bauabschnitt soll etwa 50 000 Euro kosten und laut Verwaltung noch in diesem Jahr vollzogen werden. Auch Ortsvorsteher Reinhold Westhöfer war zufrieden. Er sagte: "Ich denke, dass wir dann Boote und Gummistiefel zurück geben können." Für Erheiterung sorgte sein Kommentar zum "Bildschirmschoner" oder Pausenbild nach der Präsentation der Hochwasserfotos, das eine Walflosse zeigte: "Ich muss hier einmal sagen, dieses Bild ist nicht aus Neuerburg." Dann erläuterte Manfred Regh die Planungen zum Baugebiet "Weisrink" im Stadtteil Lüxem. Wegen der Bodenverhältnisse muss auch dort der oberhalb der Grundstücke fallende Regen künstlich abgeleitet werden. Dazu soll um das Baugebiet ein offener Muldengraben mit Dränage angelegt werden, die über zwei Auffangbecken das Wasser in einen Kanal an der Zehntscheune vorbei zur Vitellius- und Bombogener Straße in den Sterenbach leitet. Es wird mit Kosten von 213 000 Euro gerechnet, von denen die Stadtwerke rund 110 000 Euro tragen werden. Die bei der Stadt verbleibende Differenz soll über Grundstückspreise erwirtschaftet werden. Der Anteil der Stadtwerke wird über die Gebühren für die Oberflächenentwässerung abgerechnet. Auch hier stimmte der Stadtrat zu. Die Ausschreibung soll nach der Beschlussfassung über den Bebauungsplan erfolgen.

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