Stellung der Frau in der Kirche verbessern

Mit Kooperationen und eigenen Angeboten will sich die vom Bistum eingerichtete Fachkonferenz Frauen öffnen. Die Stellung der Frau verbessern und ein Ort sein, an dem auch Kritik an der Kirche geübt werden kann, sind zwei wichtige Ziele des Gremiums, das aus ehrenamt- und hauptamtlichen Mitarbeitern besteht.

 Die Frauenfachkonferenz des Dekanats möchte die Stellung der Frau in der Kirche verbessern: Erich Gansemer, Patricia Alt, Ulrike George, Monika Hartmann, Beate von Wiecki-Wiertz und Elfriede Klar (von links). TV-Foto: Christina Bents

Die Frauenfachkonferenz des Dekanats möchte die Stellung der Frau in der Kirche verbessern: Erich Gansemer, Patricia Alt, Ulrike George, Monika Hartmann, Beate von Wiecki-Wiertz und Elfriede Klar (von links). TV-Foto: Christina Bents

Wittlich. Mehr als nur ein Kaffeekränzchen mit gläubigen Frauen will die Fachkonferenz Frauen des Dekanats Wittlich sein. Sie ist aus einem runden Tisch hervorgegangen und dem Bistum direkt angegliedert. "Die Frauen sind in der Kirche nun mal die größte Mitarbeitergruppe, da ist es wichtig, Schwerpunkte zu setzen", erklärt Monika Hartmann, Pastoralreferentin und Dekanatsfrauenseelsorgerin. Man möchte auf verschiedenen Ebenen ansetzen, um die Stellung der Frau in der Kirche zu verändern. Zum einen sollen die Frauen etwas für sich tun und ihr Selbstbewusstsein stärken. Dann möchte man Frauen dazu ermutigen, Kirche auch kritisch zu sehen, und Kritik an entsprechender Stelle anzubringen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Seelsorge. "Wir wollen Glaubens- und Lebenshilfe für Frauen bieten, dazu gehört auch die persönliche Begleitung", erzählt Beate von Wiecki-Wiertz, Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Arenrath, Bruch, Dreis und Heidweiler. Gegenseitiges Geben und Nehmen

Um diese Ziele umzusetzen, möchte man mit anderen Frauenverbänden und -organisationen zusammenarbeiten. Kontakte bestehen bereits mit Vertreterinnen der Stadt Wittlich, dem Kreis Bernkastel-Wittlich und den zuständigen Verbandsgemeinden im Dekanat Wittlich. "Es soll ein Geben und ein Nehmen sein, wir bieten beispielsweise Meditationsgottesdienste, Exerzitien im Alltag und Besinnungstage an, von denen wir profitieren können. Andere Institutionen haben Bildungsangebote", sagt Monika Hartmann. "Zudem haben wir und auch die anderen Frauenvertreterinnen eine Multiplikatorenfunktion, sodass wir zusammen sehr viele Frauen erreichen", so Hartmann weiter. Und die Arbeit trägt schon Früchte. Weihbischof Stephan Ackermann will die Frauenfachkonferenz auf seinem Visitationsbesuch näher kennenlernen. "Das habe ich in meiner zehnjährigen Tätigkeit im Dekanat noch nicht erlebt, dass ein Bischof sich explizit für die Belange der Frauen interessiert", freut sich Monika Hartmann. Die Gestaltung des Besuchs haben die Frauen übernommen, und es wurde so vom Bistum aus auch ohne Probleme akzeptiert. "Uns ist wichtig, dass sich die Kirche öffnet, wir unsere Frauenarbeit mit anderen zusammen gestalten und nicht unser eigenes Süppchen kochen", berichtet Beate von Wiecki- Wiertz. Dass sie damit Ernst machen, zeigt sich schon an der Zusammensetzung der Fachkonferenz, an der nicht nur katholische Frauen beteiligt sind, sondern auch eine Vertreterin der evangelischen Kirchengemeinde und ein Mann.

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