Sterne, die verpflichten

WITTLICH. (peg) Im Hotel Lindenhof weht ein frischer Wind: Ein junges Führungsteam setzt seine Akzente auf Servicebereitschaft, eine mediterrane Küche und Beauty-Pakete für Wochenendurlauber.

 Hier legt der Chef persönlich Hand an: Edmund Blume vom Hotel Lindenhof zaubert eine sommerliche Salatkomposition.Foto: Petra Geisbüsch

Hier legt der Chef persönlich Hand an: Edmund Blume vom Hotel Lindenhof zaubert eine sommerliche Salatkomposition.Foto: Petra Geisbüsch

Als Tagungshotel hat sich der Lindenhof für Geschäftsleute längst einen Namen gemacht. Doch wer auf Dauer überleben will, muss sein Angebot über diese Spezies Gast hinaus erweitern: Schließlich wollen die Zimmer nicht nur unter der Woche belegt sein. Umworben werden muss also gezielt auch der anspruchsvolle Individualgast, der mit Partner oder Kindern für ein paar Tage am Waldrand Erholung sucht. Das Ganze kombiniert mit einer Portion Wellness, Schwimmbad, Gesundheit und kulinarischen Genüssen: Etwas auf diese Art schwebte Michael Braun vor, als er im Jahr 2001 die Hotelleitung übernahm. "Nach meiner Ausbildung im Colombi Hotel in Freiburg stellte ich mich gerne der Herausforderung, den eingebüßten guten Ruf des Hauses wieder herzustellen", sagt der 27-jährige Steuerfachgehilfe und Hotelfachmann. Die Rechnung scheint aufzugehen: Im November klassifizierte die Dehoga den Lindenhof als 4-Sterne-Hotel. Umfangreiche bauliche Modernisierungsarbeiten hatten ihren Teil dazu beigetragen. Die meisten der 38 Zimmer sind bereits renoviert. Auch am Schwimmbad, an Sauna und Solarien wird gearbeitet. Inzwischen verwöhnt im Beauty-Bereich eine Kosmetikerin die Gäste, und bald wird sich zur finnischen eine Dampfsauna gesellen. Physiotherapeuten werden das Gesundheitsangebot komplettieren. "Wenn wir Ende des Jahres mit dem Umbau fertig sind, werden Sie räumlich nichts wieder erkennen", verspricht Michael Braun. Seit Juli 2002 arbeitet an seiner Seite Marc Föhr, der neun Jahre im Hotel Moselpark in Bernkastel stellvertretender Geschäftsführer war. Das freundschaftliche Verhältnis trage stark zum guten Arbeitsklima bei, auch das spüre der Kunde. Ein stimmiger Service sei alles, sonst gehe man unter. Braun: "Wann wir arbeiten und wann wir schlafen dürfen, entscheidet der Kunde." Die Werbestrategie zielt auf urbane Bereiche im Umkreis von zwei, drei Autostunden Entfernung: Ballungsräume wie Rhein/Main, Köln, das Ruhrgebiet. Und geworben werden muss: Schließlich sei der Mundwald nicht so bekannt wie der Schwarzwald. "Noch!", meint Braun augenzwinkernd. Im von Edmund Blume geleiteten Restaurant "Casalinga" (übersetzt "hausgemacht") entschied man sich für die mediterrane Richtung. Leicht, modern, unverfälscht kommen die Speisen auf den Tisch. Das kleine Restaurant "Wirtshaus" hingegen gibt sich rustikal. Entsprechend der Jahreszeit liegt hier der Schwerpunkt auf regionaler Küche. Viele Produkte bezieht die Küche aus der nahen Umgebung. Das heute verspeiste Rind hat vielleicht zu Pfingsten noch am Pichterberg gegrast: Hofgut Failz gehört zu den Lindenhof-Lieferanten. Föhr lächelnd: "Und das Bärlauch für den Spargel haben wir selbst gepflückt." Eine Neuigkeit für Jazz-Freaks: Das nächste Jazz-Meeting wird Anfang Oktober im Lindenhof stattfinden. Ob die Akustik des legendären Kaienburg-Saales übertroffen wird, sei dahin gestellt. Doch einen Pluspunkt bietet die Panorama-Halle: Mehr Platz für Musikfreunde.

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