Stolze Bengeler feiern ihre Kirche

BENGEL. Bengel hat mit der Klosterkirche Springiersbach eines der schönsten Gotteshäuser der Region direkt vor der Tür. Dennoch haben die stolzen Bengeler vor 100 Jahren ihre eigene Kirche mitten im Ort gebaut. Jetzt feiern die Bürger mit mehreren Veranstaltungen eine Woche lang das große Jubiläum.

 Bengel feiert 100 Jahre Pfarrkirche. Pater Ludwig Eifler, Bruno Kihm, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und Michael Koch, Vorsitzender des Festausschusses, haben ein großes Programm zusammengestellt. Foto: Winfried Simon

Bengel feiert 100 Jahre Pfarrkirche. Pater Ludwig Eifler, Bruno Kihm, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und Michael Koch, Vorsitzender des Festausschusses, haben ein großes Programm zusammengestellt. Foto: Winfried Simon

Bengel feiert, und das gleich eine ganze Woche lang. Grund für die Festlichkeiten: Die Pfarrkirche, die dem Heiligen Quirinus geweiht ist, wird in diesen Tagen 100 Jahre alt. Die Festwoche beginnt am Samstag, 21. Mai, mit einer Eröffnungsfeier in der Kirche und endet am Sonntag, 29. Mai, mit dem Firmgottesdienst um 10 Uhr mit Weihbischof Leo Schwarz und einer Vesper um 17 Uhr (das komplette Programm siehe eigener Beitrag auf dieser Seite). Der Pfarrer der Gemeinde, Pater Ludwig Eifler, Bruno Kihm, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats und Michael Koch, Vorsitzender des Festausschusses, haben mit weiteren Mitstreitern vor drei Jahren damit begonnen, das große Jubiläum vorzubereiten. In den 60er Jahren: Abriss im Gespräch

Herausgekommen ist unter anderem eine 50-seitige Festschrift, in der nicht nur die Chronik der Pfarrei Bengel dargestellt ist, sondern die auch Beiträge über den Kirchenpatron, die Orgel, den Pfarrgemeinderat und die Wegekreuze und Kapellchen rund um Bengel beinhaltet. Maßgeblich daran mitgearbeitet hat Winfried Blum, dessen Vater Peter bereits vor 50 Jahren zum damaligen Jubiläum die Festschrift verfasste. Das im neugotischen Stil erbaute Gotteshaus hat trotz seiner "Jugend" bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Kaum zu glauben, dass Mitte der 60er Jahre sogar über den Abriss der Kirche nachgedacht wurde, weil sie erhebliche Schäden aufwies. Gutachten wurden erstellt, Kostenvoranschläge eingeholt, und das Bischöfliche Generalvikariat Trier und der Bengeler Kirchenvorstand hatten bereits einen Neubau genehmigt. Doch es blieb bei den Plänen. Letztlich entschied man sich für die Sanierung der bestehenden (schönen) Kirche und gegen den Bau eines modernen Gebäudes. Eröffnungsfeier, Ausstellung, Festgottesdienst, Pfarrfest, Konzerte, Wegekreuzwanderung: Zahlreiche Veranstaltungen würdigen das Jubiläum. Für Pater Ludwig Eifler ist dabei vor allem wichtig, dass sich die Menschen treffen, ins Gespräch kommen und so die Kirche lebendig halten. Was den Kirchenbesuch angeht, so unterscheidet sich Bengel kaum von anderen Orten. Immer weniger Gläubige besuchen den Gottesdienst, sei es aus Bequemlichkeit oder aus Desinteresse. Pater Eifler sieht daher in dem großen Jubiläumsfest auch die Chance, Menschen wieder näher zum Glauben zu bringen.Verpflichtung für die heutige Generation

Mit ihrer Kirche fühlen sich die Bengeler sehr verbunden. Bruno Kihm erzählt stolz, dass er überhaupt keine Schwierigkeiten hatte, Freiwillige zu finden, die in der kommenden Woche helfen wollen. Das war auch vor wenigen Wochen so, als nach einem Rohrbruch das Pfarrhaus unter Wasser stand und zahlreiche Helfer aufräumten und die Schäden, so weit es ging, beseitigten. Pater Ludwig Eifler erinnert an die mutigen Bengeler, die vor 100 Jahren viel Geld aufbrachten, um ihre Kirche zu bauen: "Das ist auch eine Verpflichtung für die heutige Generation, ihre Kirche lebendig zu halten."

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