Streit ums Silvester-Feuerwerk: Stadt Traben-Trarbach zahlt ab 2018 nicht mehr

Traben-Trarbach · Eine voreilige Äußerung von Traben-Trarbachs Stadtchef Langer hat bei Hoteliers für Unmut gesorgt. In den beiden vergangenen Jahren war die Feuerschau wegen Nebels nicht zu sehen.

Streit ums Silvester-Feuerwerk: Stadt Traben-Trarbach zahlt ab 2018 nicht mehr
Foto: Friedemann Vetter

Es gehört seit fast 30 Jahren zur Tradition in Traben-Trarbach, dass an Silvester ein Feuerwerk von der Burgruine Grevenburg abgeschossen wird. Bezahlt hatten das Spektakel zunächst die Hoteliers und Gastronomen, bis die Kosten vor rund zehn Jahren von der Tourist-Information der Stadt übernommen wurden.
Es geht um einen vergleichsweise bescheidenen Betrag von 1500 Euro. Doch seit einigen Wochen wird über das Für und Wider des Silvester-Feuerwerks in Traben-Trarbach heftig gestritten. Auslöser war eine Äußerung von Stadtbürgermeister Patrice Langer. Die hoch verschuldete und zum Sparen angehaltene Stadt könne aufs Feuerwerk verzichten.
Grund: Die beiden letzten Silvester-Feuerwerke sein aus der Stadt nicht zu sehen gewesen, weil das Moseltal in Nebel gehüllt war. Darauf brach im sozialen Netzwerk Facebook ein Sturm der Entrüstung los. Der allgemeine Tenor: Die Stadt spare mal wieder am falschen Ende.
Einer der Hauptkritiker war Hotelier Georg Bauer. Dumm für Langer, dass seine Äußerung im Protokoll einer Sitzung des Arbeitskreises Mosel-Wein-Nachts-Markt vermerkt wurde. Hoteliers und Gastronomen reagierten gereizt, weil sie annehmen mussten, bereits Silvester 2017 werde es die Feuerschau nicht geben. Die meisten haben aber bereits ihre Silvester-Arrangements unter damit beworben, dass es zum Jahreswechsel 2017/18 leuchten und krachen wird. Am Montagabend befasste sich der Stadtrat mit dem strittigen Thema. Zuvor hatte der Ältestenrat der Stadt darüber beraten. Stadtchef Langer sagte: "Die Einträge auf Facebook haben mich amüsiert. Dabei war das Feuerwerk in den beiden letzten Jahren nicht zu sehen. Wir können doch aus Blödsinn nicht einfach 1500 Euro in die Luft schießen." CDU-Sprecher Hubertus Kesselheim merkte an, dass bei Sparmaßnahmen auch solche Ausgaben wie das Silvester-Feuerwerk zur Disposition stehen müssten.
Sören Risse von den Grünen wurde deutlicher: "Wir sind dagegen, dass für das Silvester-Feuerwerk öffentliche Gelder zur Verfügung gestellt werden." Es folgt die Abstimmung: In diesem Jahr bezahlt noch einmal die Stadt aus dem Etat der Tourist-Information das Feuerwerk, vom kommenden Jahr an nicht mehr.

Für Hotelier Georg Bauer ist die ganze Debatte wegen einer mangelhaften Kommunikation entstanden. Bauer: "Ich habe alles über drei Ecken erfahren. Eine so schlechte Information ist typisch für Traben-Trarbach." Auf die Frage wer, ab 2018 das Silvester-Feuerwerk bezahlt, sagt Bauer: "Die Hoteliers und Gastronomen werden sich zusammensetzen. Ich denke, auch 2018 wird es wieder ein Silvester-Feuerwerk geben."

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