Studenten weisen Zellern den Weg

ZELL. (hu) Eine Studentengruppe der Uni Trier hat sich im Auftrag der Stadt Zell das Thema Stadtmarketing vorgenommen. In ihrer Studie plädieren sie für einen Veranstaltungskoordinator, einen Einkaufsservice für Ältere und einen Bolzplatz beim Moselstadion.

Sechs Studenten der Geografie, Touristik und Betriebswirtschaft suchten acht Wochen lang nach Lösungsvorschlägen gegen die Leerstände und Tristesse in Zell. In Rundgängen und Gesprächen verschafften sie sich einen Eindruck über die Probleme in der Weinstadt. In einem dicken Aktenordner haben sie jetzt die Zustände beschrieben. Unter dem Motto "Lebenswertes Zell" präsentierten sie ihre Ausarbeitungen in einer Multi-Media-Show im Rathaus. Die Studie enthält viele Vorschläge, die sofort umgesetzt werden könnten. Freizeit und Veranstaltungen: "Zell verfügt über zahlreiche Freizeit- und Veranstaltungsmöglichkeiten. Sie werden jedoch nur unzureichend genutzt und gefördert. Zudem hapert es an der Umsetzung", erklärte Andrea Klein. Sie plädierte für einen Koordinator, der als zentraler Ansprechpartner das Veranstaltungs- und Freizeitangebot öffentlichkeitswirksam publiziert. "Die Stadthalle wird beispielsweise für Events zu wenig genutzt", gibt sie zu bedenken. Leere Geschäftsräume: Was die Leerstände in der Innenstadt anbetrifft, konnte die Arbeitsgruppe kein Universalkonzept vorlegen. Die Sprecherin Christiane Beer schlug vor, gemeinsame Aktionen des Einzelhandels zu initiieren, wie Rabattgutscheine, Adventskalender oder eine Osteraktion. "Das Interesse der Konsumenten am örtlichen Einzelhandel muss geweckt werden. Mit diesen Aktionen kann man sie in die Innenstadt locken." Einkaufsservice für Ältere: Eine weitere Möglichkeit, den Einzelhandel zu stärken, sehen die Studenten in der Einrichtung eines Einkaufsservices durch die Caritas. Er käme älteren und nicht mobilen Bürgern der Stadt zugute. Neben der Begleitung zum Einkaufen bietet die Einrichtung auch hauswirtschaftliche Dienste an. Gastronomie: Auch die Gastronomie könne mit so genannten Gutscheinheften oder Kennenlernangeboten für neue Kunden sorgen. Daneben bieten sich Weinseminare, Kochkurse oder Vorträge an. Stadtbild: "Ein gut gepflegtes Stadtbild trägt wesentlich zum Image bei", sagte Lena Würdemann. Mit gestalterischen Arbeiten könnten Akzente gesetzt werden. Die Studentin sprach den Ausbau begrünter Rankhilfen an, eine verstärkte Einbindung des Zeller Markenzeichens durch das Platzieren schwarzer Katzenfiguren in der Einkaufsstraße und den Austausch der unansehnlichen Pflanzkübel gegen Terrakottatöpfe. Um den Gesamteindruck des Straßenbilds aufzuwerten und um eine kulturelle Vielfalt zu schaffen, könnten die Eigentümer ihre leer stehenden Schaufenster vorübergehend Künstlern zur Verfügung stellen. Jugendangebote: Als ein großes Problem erwies sich das Freizeitangebot für die Jugend. "Die Möglichkeiten sind nicht ausreichend, so dass die Jugendlichen oft rumhängen und nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen", stellte Stefanie Harks fest. Sie hält einen Bolzplatz unmittelbar am Moselstadion für unverzichtbar. Auch die Einrichtung eines "Open-Air-Kinos" über die Sommermonate sei für Zell etwas Neues und Aufregendes. Weitere Empfehlung: ein Kinderflohmarkt in der Fußgängerzone. Die Betreuerin des Projekts, Marina Höfling, machte den Zellern Mut: "Es gilt, das Potenzial an Möglichkeiten besser zu koordinieren und zu vermarkten."

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