Stufenweise zum Aufstieg
TRABEN-TRARBACH/WOLF. Vor 40 Jahren machte sich Schreinermeister Horst Krieger im Traben-Trarbacher Ortsteil Wolf selbstständig, und seitdem hat er vielen Kunden stufenweise zum Aufstieg verholfen und ihnen den Abstieg erleichtert. Krieger spezialisierte sich auf den Bau von Holztreppen, und seine Söhne Ralf (42) und Guido (35) führen die Berufstradition fort.
Horst Krieger wird am 26. November 71 Jahre alt, aber so ganz im Ruhestand ist er noch nicht. Jeden Tag schaut er im Betrieb nach dem Rechten und steht den Söhnen beratend zur Seite. In Enkirch absolvierte der gebürtige Wolfer seinerzeit die Schreinerlehre, die Meisterprüfung legte er in Trier ab. 1964 schließlich machte sich der Vater selbständig und eröffnete in der Wolfer Uferstraße 3 in der elterlichen Scheune seine Schreinerei.Die Ehefrau macht die Buchhaltung
Fenster und Türen wurden dort gefertigt, und für die Büroarbeit war Ehefrau Elfriede zuständig. "Nach zehn Jahren spezialisierte sich Vater auf den Bau von Holztreppen", wissen die Söhne, die in den väterlichen Beruf nach eigenen Angaben "auf freiwilliger Basis hineingeschlittert" sind. Ralf Krieger begann seine Ausbildung 1978 beim Vater, Bruder Guido 1984; er legte 1992 in Saarbrücken die Meisterprüfung ab. Dort, wo der Vater einst seine Schreinerei eröffnete, sind heute ein Lager und ein Ausstellungsraum, wo die verschiedenen Treppenmodelle besichtigt und bestiegen werden können. Die Krieger-Treppen GmbH befindet sich seit 1996 im Wolfer Gewerbegebiet; zunächst entstand ein 1000 Quadratmeter großer Neubau, fünf Jahre später wurde die Betriebsfläche um weitere 800 Quadratmeter vergrößert. Verarbeitet werden heimische Hölzer, und die Buche ist der Favorit. 13 Mitarbeiter sind in der Produktion beschäftigt, darunter zwei Lehrlinge. Guido Kriegers Ehefrau Astrid ist für die Buchhaltung verantwortlich. Stolz berichten Ralf und Guido Krieger, dass sie eine zweite Firma haben, die Treppenbausystem Krieger GmbH. Eine Treppe mit beidseitigen Wangen dürfe jeder bauen, "für freitragende Treppen hingegen ist eine bauaufsichtliche Zulassung und Typenstatik erforderlich", sagen die Brüder. Ihre Firma hat diese Zulassung und vergibt die Herstellungsrechte solcher Treppen an andere Betriebe in ganz Deutschland. Die wiederum werden von der Krieger GmbH geschult und dürfen diese Treppen dann selbst produzieren. Viel hat sich verändert, seit Vater Krieger sein Handwerk erlernt hat. Heute "regiert" in der großen Betriebshalle eine 1998 angeschaffte, Computer gesteuerte Maschine, in der 18 Werkzeuge stecken und die unter anderem bohren und fräsen kann. Früher mussten für den Treppenbau Schablonen aus Papier und Pappe gefertigt werden, heute wird der Entwurf am Computer erstellt, und der druckt die Schablone im Maßstab 1:1 aus. An der Decke der Werkshalle befindet sich ein Projektionslaser, präzises Arbeiten ohne "Verschnitt" ist programmiert. Aber Späne fallen natürlich noch an; sie werden direkt von den Maschinen in einen Silo geblasen und dann verheizt. 70 Grad hat die Kammer, in der die Hölzer trocknen müssen, angenehm temperiert ist die Werkstatt. "Super zufrieden" sind Guido und Ralf Krieger mit dem zu Ende gehenden Geschäftsjahr. Ihre Kunden haben sie im Umkreis von 200 Kilometern bis in den Raum Köln und Luxemburg. "Wir beliefern auch andere Schreinereien mit unseren Treppen, die diese dann selbst einbauen", sagt Ralf Krieger. In ihrem Betrieb ist alles in einer Hand, vom Entwurf bis zur Montage, die in der Regel einen Tag dauert.