Auch wenn nur ein kleiner Kreis in den Genuss von Spoos kabarettistischer Nahaufnahme des Südwest-zipflers als dem "wahren Europäer, dem Wanderer zwischen den Welten" kam, tat das der Stimmung keinen Abbruch. In seinem Programm um "Mundart unn Mussik, Mensche unn Macke, Geschichte unn Geschicht'chen geschdern un heit, Lebenskunschd unn Kulduhr" gab Spoo die Eigenheiten des Saarlandes und seiner Bewohner preis. Mit unnachahmlicher Mimik und Gestik, mal heiter und nachdenklich, mal satirisch, kritisch und politisch klärte er über das "Läwe" (Leben) im Saarland auf - und fand gleich zu Beginn den heißen Draht zu seinen Zuhörern. Denn "Schwätze muss ma mit de Leit", sagte schon sein Opa. "Dann wären uns auch die wechselnden politischen Grenzen erspart geblieben", wie Spoo bemerkte. Der Südwestzipfler arbeitet nicht, er "schafft" - und er liebt die "Roschtbratwurschd". Und die steht auf der roten Liste, "denn Döner und Kebab sind auch bei uns auf dem Vormarsch". Jeder verstand, was Spoo meinte, wenn vom standhaften Saarländer die Rede war, den nur die vier Dinge H-K-F-F - Huddel, Kohldamp, Flemm unn Fregg - umwerfen können. Aber er schlug auch nachdenkliche, kritische Töne an. Ein selbstgedrehtes Video, untermalt vom "Gassenhauer" des Saarlandes: "Mia hann geschbield am liebschde nua im Därgg" zeigte in eindrucksvollen Bildern den Strukturwadel in der Stahl- und Kohleindustrie. Körperertüchtigende Entspannung fürs Publikum gab am Schluss, als als Spoo alias Dr. Sa Gro Than im "Wellnesshotel Kurgastzentrum" das Publikum zu gesunder Arm-Akrobatik einlud. "Ei, joo..."