Süßer Genuss direkt von der Kelter

TRABEN-TRARBACH. (mü) Süß schmeckt der Traubensaft, der aus der Kelter von Gerhard Conrad-Bartz rinnt. Die Besucher des Federweißenfestes in Trarbach konnten Theorie und Praxis bei der Weinherstellung verbinden.

"Gepresster Wein, der trüb und noch nicht fertig ist und der noch gärt, den nennt man Federweißer", wissen die siebenjährige Luise und ihre vierjährige Schwester Paula van Kampen aus Witten. Man sieht es ihren zufriedenen Gesichtern an, dass ihnen der frische Traubensaft, der aus der Kelter am Alten Stadttor in Trarbach läuft, schmeckt. Sechs Erntehelfer des Vereins "Traben-Trarbach-Aktiv" (TTA), traditionell bekleidet wie vor 100 Jahren, ernteten in Trarbach an gut 30 Rebstöcken in der Brückenstraße die reifen Trauben. Vor Jahren hatten die Mitglieder des Vereins die Reben gepflanzt, das ganze Jahr über werden sie liebevoll gepflegt. Ausgestattet mit Blecheimer und Leiter kamen die hoch hängenden Trauben in die Botte von Konrad Weinzheimer, der sie zu Gerhard Conrad in die Kelter brachte. Erst wurden die Trauben mit einem Stampfer gemaischt, dann in der Kelter gepresst. Alles geschah in Handarbeit, die Druckplatte musste genau angelegt werden, damit der Trester gleichmäßig hinunter gedrückt wurde. "Früher war das Gefühl noch wichtig, wie viel Druck man geben konnte", erklärt er. "Wein lesen wie anno dazumal, das spricht die Leute an", ist sich TTA-Vorsitzender Helmut Pönnighaus sicher. Schließlich wollen die Leute was typisches sehen. Und das gab es auch für die Geschmacksnerven: Federweißer, Wein, Traubensaft und zur Stärkung Gräwes mit Spießbraten boten die Voraussetzungen für ein interessantes Fest mit Modenschau und Live-Musik mit "Straight Life".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort