"Täter und Opfer klar benennen"

Die Initiative "Hunsrück gegen Rechts" protestiert in einer Resolution, die sie gestern an die Stadtbürgermeisterin und und die Stadtratsfraktionen gefaxt hat, in scharfer Form gegen "das unwürdige Prozedere um das Gedenken an die im Holocaust verfolgten und ermordeten Traben-Trarbacher Juden".

Traben-Trarbach. (sim) 14 politische Gruppierungen und Einzelpersonen haben die Protest-Resolution der Initiative "Hunsrück gegen Rechts" unterzeichnet, dar unter die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen Hunsrück, die Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V., Trier, der Juso-Landesverband, die katholische Studierende Jugend im Bistum Trier, die Linksjugend Solid Landesverband Rheinland-Pfalz und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten Kaiserslautern. Weitere Unterzeichner sind Marcus Heintel, Vorsitzender der SPD Morbach, Werner Klockner, SPD Kirchberg, Volker Metzroth, Sprecher der Landes-DKP, Tanja Krauth, stellvertretende Landesvorsitzende Die Linke Rheinland-Pfalz und Manfred Schmitz, Schulleiter der Martin-Luther-King-Schule Traben-Trarbach.Weitere Tafeln sollen Verfolgung dokumentieren

Sie kritisieren die Traben-Trarbacher Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus und die Stadtratsmitglieder für ihre Entscheidung, "die Gedenktafel unter entwürdigenden Bedingungen nicht am Rathaus, sondern am Mittelmosel-Museum aufzuhängen". Nach Meinung der Initiative "Hunsrück gegen Rechts" und der Unterzeichner hat die Stadt nur eine "lästige Pflicht erfüllt". Dafür könne es keine Rechtfertigung geben. In der Resolution wird nicht nur gefordert, die Gedenktafel am Rathaus anzubringen, sondern diese zu ergänzen durch Tafeln, die die Judenverfolgung in Traben-Trarbach dokumentiert sowie Täter und Opfer klar benennt. Ferner müsse die Gedenktafel in einer öffentlichen Feierstunde eingeweiht werden, und zwar "in einer Form, die von den Shoah-Überlebenden und den Angehörigen und Nachfahren der Geflohenen und Ermordeten selbst gewählt wird".Der Trierische Volksfreund veranstaltet zu dem Thema am Dienstag, 23. Oktober, 19.30 Uhr, in der Lorettahalle Traben-Trarbach ein Bürgerforum. Als Podiumsteilnehmer sind eingeladen der in Traben-Trarbach geborene Holocaust-Überlebende Martin Schmitz, Vertreter der Traben-Trarbacher Bürgerinitiative "Gedenktafel", Vertreter aller Stadtratsfraktionen und Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus. Ob die Bürgermeisterin beziehungsweise die Fraktionen auf dem Podium Platz nehmen, werden sie am Montagabend auf der Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses der Stadt entscheiden.

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