Seit vielen Monaten erregen Störfälle auf dem Flughafen Hahn, die das Enkircher Trinkwasser gefährden, die Bürger. Krebs erregende Stoffe wurden im Wasser festgestellt, die CSB-Höchstwerte mehrmals überschritten, und zuletzt war Dieselöl in das Regenrückhaltebecken geflossen (der TV berichtete mehrmals). Die Enkircher beziehen ihr Trinkwasser aus dem Brunnen im Ahringsbachtal, der unter anderem vom Waschbach gespeist wird. Der Flughafen hat die Genehmigung von der Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD) Nord, mit Enteisungsmitteln kontaminiertes Oberflächenwasser der Start- und Landebahn in den Waschbach einzuleiten. Was läuft schief auf dem Hahn? Wann passiert der nächste Unfall? Warum wird dem Hahn nicht generell untersagt, Abwasser in den Waschbach zu leiten? Warum investiert der Hahn eine Millionensumme, um kontaminiertes Abwasser mit Tanklastwagen zu einem Dutzend Kläranlagen in der Region zu fahren? Hat der Flughafen überhaupt noch seine Abwasserentsorgung um Griff? Warum verhält sich Enkirchs Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber (SPD) eher "Hahn-freundlich", während VG-Chef Ulrich K. Weisgerber alle Hebel in Bewegung setzt und auch eine juristische Auseinandersetzung nicht scheut, um Schaden von den Enkircher Bürgern abzuwenden? Alles Fragen, die beim TV-Forum zur Sprache gekommen wären und auf deren Beantwortung die Bürger Anspruch haben. Doch daraus wird nun nichts. Am Donnerstag vergangener Woche hatte VG-Chef Weisgerber signalisiert, dass er am TV-Forum teilnehmen werde. Er wolle aber die Sitzung des Werksausschusses abwarten und danach erst endgültig grünes Licht geben. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber hatte sich gegenüber einem TV-Forum skeptisch geäußert und auf den Runden Tisch verwiesen, der am 17. Mai stattfindet. Werksausschuss will nicht, dass VG-Chef teilnimmt

Die Pressestelle des Flughafens Hahn teilte mit, dass voraussichtlich Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher am TV-Forum teilnehmen werde. Auch Joachim Gerke, Leiter der Trierer Regionalstelle Wasserwirtschaft der SGD Nord, sagte zu. Gestern aber erhielt der TV mehrere Absagen. VG-Chef Weisgerber sagte ab. Er wolle sich dem Votum des Werksausschusses beugen, der eine Teilnahme am TV-Forum ablehnt. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber sagte ebenfalls ab, auch er verwies auf den "Beschluss" des Werksausschusses. Außerdem habe er an dem Abend noch einen anderen Termin. Auch der Flughafen rückte von der Zusage ab. Eine Sprecherin gegenüber dem TV: "Wir haben gehört, dass auch der Ortsbürgermeister nicht teilnimmt. Karl-Heinz Weisgerber ist für uns eine wichtige Person. Unter diesen Umständen kommt auch von uns kein Vertreter." Blieb nur noch die Zusage von Joachim Gerke von der SGD Nord. Der TV konnte ihn gestern allerdings telefonisch nicht erreichen. Fakt ist, dass es nun am 17. Mai in Enkirch einen internen "Runden Tisch" geben wird. Dabei wird das Trinkwasserproblem Enkirch und die Abwasserentsorgung des Flughafens zur Sprache kommen. Man werde versuchen, so Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber, eine Lösung zu finden. An dem "Runden Tisch" werden teilnehmen Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber, VG-Chef Ulrich K. Weisgerber mit den Beigeordneten, der VG-Werksleiter, Vertreter vom Flughafen Hahn, von der SGD Nord, die Verbandsvorsteher des Wasser-Zweckverbände Eifel-Mosel und Hunsrück I sowie ein Vertreter des Mainzer Umweltministeriums.