Täuschen, tricksen, tarnen

Seit Jahren versuchen einflussreiche Militärs das Bundeswehramt in Traben-Trarbach in Frage zu stellen. Das erzeugt Frust und Angst bei den Beschäftigten. Die örtlichen Kommunalpolitiker, wohlwissend welche überragende Bedeutung das Amt für die Stadt und nähere Umgebung hat, bemühen sich nach Kräften alles zu tun, damit es nicht zum schlimmsten Fall kommt: dass das Amt mit seinen noch 265 Beschäftigten zugemacht wird.

Jetzt versuchen es die Bundeswehrstrategen also mit dem Thema Brandschutz. Angeblich ist der Bunker, in dem sich die teure und hochmoderne Technik des Amtes befindet, nicht ausreichend vor Feuer geschützt. Und die Strategen präsentieren gleich eine Millionen teure Rechnung hinterher. Eine eigene Feuerwehr müsse her, aufwändige Umbauten seien erforderlich. Offensichtlich wollen bestimmte Kreise in der Bundeswehr das Amt "kaputtrechnen" - mit dem Hintergedanken, alles nach Euskirchen zu holen. Wenn schon ein Umzug von Traben-Trarbach nach Euskirchen laut Bundesrechnungshof unrentabel ist, müssen halt die entsprechenden Voraussetzungen konstruiert werden. Warum eigentlich haben die so genannten Brandschutz-Experten nicht mal bei der Verbandsgemeinde nachgefragt, ob nicht die kommunale Feuerwehr den geforderten Schutz gewährleisten kann? Die Stützpunktfeuerwehr in Traben, DRK-Rettungsstation und die Polizeiwache sind nur wenige hundert Meter vom Amt entfernt. Außerdem: Die Nato verlangt wegen der internationalen Sicherheitslage gerade jetzt Schutzbauten wie der in Traben-Trarbach. Soll das jetzt auf einmal nicht mehr gelten? Die Entscheidung über die Zukunft des Standortes Traben-Trarbach trifft letztlich der Verteidigungsminister und nicht ein Oberst in Euskirchen. Minister Struck sollte schnellstens für Klarheit sorgen. w.simon@volksfreund.de

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