Tanzende Plastikdosen

Nicht nur Frauen lieben "Tupperabende" heiß und innig. Ab und an erfreuen sich auch Männer daran.

 Tina Schoch und Katrin Orth präsentieren eine besondere Tupperparty. Foto: Kultur&Kur GmbH

Tina Schoch und Katrin Orth präsentieren eine besondere Tupperparty. Foto: Kultur&Kur GmbH

Bernkastel-Kues. (red) "Leben Sie noch - oder tuppern Sie schon?" Diese Abwandlung eines bekannten Werbeslogans könnte als Motto über dem stehen, was in der Mosellandhalle in Bernkastel-Kues abging. Auf Einladung der Kultur & Kur GmbH und der Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinde demonstrierten zwei "etwas andere Tupper-Beraterinnen", Irmgard und Marie-Louise, wie vielseitig die bunten Plastikdosen im tristen Alltag einsetzbar sind. Auch zum Frischhalten der Besitzerinnen, als Aerobic-Steppboard, unter die Füße geschnallt zum Tupperstep, oder für akrobatische Einlagen im Küchenzirkus. Zur häuslichen Konfliktlösung empfiehlt sich der Fechtkampf mit Teigrollen, während das leise Seufzen der Brotdose im Büro den Gemahl an die liebende Gattin zu Hause erinnert.Irmgard, die Träumerin, geriet immer wieder ins Schwärmen, verlor sich in einem hinreißenden "Pas de deux mit einem geschüttelten Hefeteig", oder sehnte sich nach dem perfekten Liebhaber, der sie nimmt wie sie ist - zur Unförmigkeit ausgestopft mit Plastikdosen. Manchmal ist es eben ein echter Fluch, unwiderstehlich zu sein.Marie-Louise hingegen kehrte unter "Hypnose" ihr wahres Inneres nach außen. Zum Vorschein kam eine Männer mordende Liebhaberin, die - Höhepunkt der Lust - "ihm mal in die Leber beißen und so richtig in den Därmen wühlen möchte". Körperkult, Mobbing, Wahrheiten, Unmöglichkeiten - tabulos griffen die Kabarettistinnen Tine Schoch und Katrin Orth in Begleitung des Pianisten "Earl" Ralf Siebenand mit Witz, Tempo und Ideenreichtum alle Fragen des Lebens auf und boten unerwartete Lösungsstrategien an. Die beiden Tupperberaterinnen verabschiedeten sich mit einem Samba-Feuerwerk alà Karneval in Rio - bekleidet mit nichts als Plastikdosen. Zurück blieb ein restlos begeistertes Publikum, in dem übrigens auch das "starke Geschlecht", bei Tupperparties sonst eher nicht anzutreffen, gut vertreten war.

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