Teamgeist und Motivation

BERNKASTEL-KUES. (urs) Sparen war zwar Thema, aber nicht der Anlass des Amtsgerichts-Besuchs von Justiz-Staatssekretärin Stefanie Lejeune, bei dem die Mitarbeiter ordentlich Lob einstrichen.

Von seiner personellen Stärke gehört das Amtsgericht Bernkastel-Kues eher zu den kleineren in Rheinland-Pfalz. In einem Vergleich gewinnt es jedoch an Bedeutung. "Von dem, was erledigt wird, steht es sehr gut da", sagte Justiz-Staatssekretärin Stefanie Lejeune. Bei ihrem Besuch lobte sie "den Teamgeist, die hohe Motivation und Einsatzbereitschaft" der Mitarbeiter des historischen Gerichtsstandorts. Die Existenz einer Gerichtsbarkeit in der Doktorstadt ist bis mindestens 1291 zurück zu verfolgen.Keine Einsparungen zu verkünden

"Es ist wichtig, dass hier an der Mosel eine Gerichtsbehörde besteht", machte Amtsgerichts- Direktor Gunther Nelles deutlich. Über die zuvor geäußerten klaren Worte von Lejeune freute er sich. Auf die Frage, ob sie mit ihrer Visite eventuelle Einsparabsichten verbinde, betonte die Justiz-Staatssekretärin: "Damit hat das nichts zu tun. Ich bin nicht hierhin gekommen, um Einsparungen zu verkünden." Angesichts des Rückgangs der erwarteten Steuereinnahmen müsse zwar langfristig überlegt werden, "wo man was wie sparen" könne. Dies geschehe aber - ob im personellen oder im sachlichen Bereich - vor Ort. Anlass für den sporadischen Besuch von rund 100 rheinland-pfälzischen Justizbehörden und Gerichten ist laut Lejeune vielmehr die Überprüfung der personellen und räumlichen Verhältnisse sowie der genutzten Bibliotheksmittel. Im Amtsgericht Bernkastel-Kues werde beispielsweise bereits mit der im Mai eingeführten Recherche-Software "beck-online" gearbeitet. Diese biete per Online-Abruf eine Vielzahl von Fachzeitschriften und Kommentaren sowie einen Großteil der Rechtsprechung. Das ermögliche eine qualifizierte Einarbeitung auch in schwierige Rechtsgebiete in kürzester Zeit. "Das spart den Gang in die Bibliothek", erklärte Lejeune. Außerdem verschaffe es der Justiz gegenüber manchen Rechtsanwälten einen gewissen Vorsprung. Wertvolle Hilfe in dieser Richtung leiste auch das so genannte Justiz-Modernisierungsgesetz, das durch vereinfachte Reglements zur Entlastung der Mitarbeiter beitrage. Nach Ansicht des Trierer Landgerichtspräsidenten Wolfgang Krämer, der am Nachmittag auch einen Besuch der Staatsanwaltschaft begleitete, sind die Visiten des Justizministeriums allein schon deshalb wichtig, "um die Leute kennen zu lernen". Das Amtsgericht in Bernkastel-Kues hat für Krämer nicht zuletzt dank seiner zwei Notare eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung. Im ehemaligen Regierungsbezirk Trier gibt es neben Bernkastel-Kues sieben weitere Amtsgerichte. Und zwar in Trier, Saarburg, Hermeskeil, Bitburg, Wittlich, Prüm und Daun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort