Tiefensee tief beeindruckt

FLUGHAFEN HAHN/ZELTINGEN. Rege Bautätigkeit sieht ein Bundesverkehrsminister in der Regel gern. Gestern besuchte Wolfgang Tiefensee zusammen mit Ministerpräsident Kurt Beck den aufstrebenden Flughafen Frankfurt-Hahn und die Moselschleuse Zeltingen. Dort werden zur Zeit zig Millionen Euro in Erweiterungsbauten investiert.

Ministerpräsident Kurt Beck ist mitten im Wahlkampf. Da macht es sich gut, dem sozialdemokratischen Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zukunftsweisende Projekte im Land vorzustellen. Beck führte ihn, im Beisein der Landtagsabgeordneten und Kandidaten Günter Rösch (SPD), Alexander Licht (CDU) und Bettina Brück (SPD) auf den Flughafen Frankfurt-Hahn und an die Moselschleuse Zeltingen, wo derzeit fleißig an der zweiten Schleusenkammer gebaut wird. Und Tiefensee war tief beeindruckt. "Der Hahn ist auf dem Sprung zu einem Drehkreuz", sagteer und forderte gleichzeitig: "Die Eisenbahnverbindung zwischen dem Hahn und Frankfurt muss vorangetrieben werden." Dies sei auch im Hinblick auf die noch ausstehende Entscheidung der EU, das Flughafensystem Frankfurt-Hahn zu genehmigen, sehr wichtig. Tiefensee ist guter Dinge, dass das klappt. Beide Flughäfen könnten dann noch intensiver zusammenarbeiten. Hahn-Geschäftsführer Stefano Wulf beeindruckte den Bundesverkehrsminister bei einer Rundfahrt über das Flughafengelände mit Zahlen: Aktuell arbeiten 2500 Menschen im Flughafenbereich. Er schätzt, dass 8000 weitere Arbeitsplätze direkt vom Flughafen abhängig sind. Und das Wachstum geht weiter. Ein entscheidender Vorteil des Hahns seien die extrem kurzen Umlaufzeiten für die Flugzeuge. Nur so könnten die von den Billigfluglinien geforderten günstigen Konditionen gewährleistet werden. Ministerpräsident Beck sagte, dass der vierspurige Ausbau der B 50 bis zum Flughafen zügig voranschreite. Ferner würde der Bau des Hochmoselübergangs die Bedeutung der B 50 stärken. Vom Hunsrück an die Mosel: In Zeltingen befindet sich derzeit eine Großbaustelle. Der Bund baut dort für rund 40 Millionen Euro eine zweite Schleusenkammer. Sie soll im Jahr 2009 fertig sein. Mehr Bundesmittel für Binnenwasserstraßen

Tiefensee hält diese Investition für außerordentlich wichtig. Die Bundesregierung werde, so der Minister, die Investitionsmittel für die Binnenwasserstraßen stark aufstocken. Ministerpräsident Kurt Beck sagte, dass es der Landesregierung ein vordringliches Anliegen sei, die Engpässe an den insgesamt zehn rheinland-pfälzischen Moselschleusen zügig zu beseitigen. Beim Bund sei erreicht worden, dass der Bau einer zweiten Schleusenkammer an allen Moselschleusen als "vordringlicher Bedarf" im Bundesverkehrswegeplan verankert wurde. Die zweite Schleusenkammer Zeltingen wird eine Länge von 210 Meter und eine Breite von 12,50 Meter haben.

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