Tiere Tierfreunde froh: "Felix" ist wieder da

Groß war die Sorge um Höckerschwan "Felix", der vor drei Wochen letztmalig am Trabener Moselufer gesichtet wurde. Sein Leben verdankt er Ingrid Wahrhusen (der TV berichtete). Die beherzte Ürzigerin hatte sich im Dezember in Kröv des halbtot am Straßenrand liegenden Tieres angenommen und es wieder aufgepäppelt. Jeden Tag suchte sie nun die Moselufer nach ihrem Schützling ab und fand ihn schließlich mit seiner Partnerin in Kröv wieder.

Traben-Trarbach/Kröv. Wo er zwischenzeitlich gewesen ist, entzieht sich ihrer Kenntnis. Auf jeden Fall hat "Felix" es geschafft, trotz starker Strömung moselaufwärts zu schwimmen; fliegen kann er derzeit mit seinem lädierten Gefieder noch nicht. Erst die Flügelmauser im Juni/Juli wird ihn wieder aufsteigen lassen. Nichtsdestotrotz fand eine "Schwänin" Gefallen an ihm, doch das traute Glück nahm ein jähes Ende. Beide Tiere waren plötzlich verschwunden und Ingrid Wahrhusen machte sich erneut besorgt auf die Suche. Ihren "Felix" entdeckte sie nun alleine ohne Partnerin in Wolf, doch eilte er ihr nicht, wie sonst, entgegen. "Er kam mir verhaltensgestört vor", sagt die Tierfreundin "und hatte Angst. Offensichtlich hat er Schlimmes erlebt."In Sorge um die derzeit brütenden Schwäne ist auch Hans-Peter Kutscheid, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Vogelwarte in Radolfzell. Nicht nur freilaufende Hunde, der hohe Wasserstand des Flusses und Wellenschlag der Schiffe gefährde die Nester. Beim Treffen mit Ingrid Wahrhusen in Traben-Trarbach kann Kutscheid buchstäblich in letzter Sekunde verhindern, dass drei Jugendliche einen im Nest sitzenden Schwan mit Steinen angreifen. Immer wieder kommt es zu solchen Tierwildereien, die unter Strafe stehen. Kutscheid hat in Zell gute Erfahrungen mit rot-weißen Absperrbändern gemacht, die um die Nester gespannt werden. "Die Hemmschwelle wird höher und seither klappt es mit der Brut." Ingrid Wahrhusen schützt auf diese Weise noch am selben Abend ein Nest am Ufer, in dem ein Schwan seinem anstrengenden Brutgeschäft nachgeht. Bis zu acht Eier legen die Tiere im Abstand von zwei Tagen und 35 Tage wird gebrütet. "In der Zeit kann viel passieren", sagt Kutscheid, der mit anderen Tierfreunden ein waches Auge auf die Nester und Schwäne hat, sie fotografiert, observiert und zählt. So hofft er, die friedlichen Wasservögel besser schützen zu können. ExtraDas Töten eines Schwanes und die Zerstörung von Gelegen ist durch die Bestimmungen des Bundestierschutz- und Bundesjagdgesetzes verboten und wird laut Strafgesetzbuch, § 292 (Wilderei) mit Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren geahndet. Wer verdächtige Vorgänge beobachet, kann diese der Polizei oder Hans-Peter Kutscheid, Telefon 0175/9542167, melden. Wer einen verletzten Schwan entdeckt, kann sich an Tierärztin Dr. Ute Csizmadia, Telefon 06541/810488, wenden. (GKB)

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