Tod im Veldenzer Bach

VELDENZ/MÜLHEIM. Die Bürger sind empört: Zum wiederholten Mal ist es im Veldenzer Bach zu einem Fischsterben gekommen. Um die Ursache dafür festzustellen, werden derzeit Tiere und Wasserproben untersucht.

"Das ist eine Sauerei sondergleichen - es ist Mord!" Auch Tage nach dem Geschehen hat sich die Empörung bei Artur Luxemburger nicht gelegt, nachdem er erfahren hat, dass im Veldenzer Bach Fische "Kiel oben" treiben würden. Seiner Erkenntnis nach hatte das Fischsterben ab dem Sportplatz angefangen. Besonders schlimm ist, dass in den Bach erst eine Woche zuvor mehr als 130 fangfrische Forellen eingesetzt wurden, die nun einen qualvollen Tod fanden. Der Kaufpreis für den halben Zentner betrug etwa 300 Euro."Ich glaube nicht, dass wir noch mal einsetzen werden", äußert sich der Mülheimer, der im Namen der Bachpächter als Aufseher fungiert, enttäuscht. Sie alle seien verbittert. Vor allem, weil sie das Problem fast jedes Jahr hätten. Beweise für die Vermutung, das Sterben der Fische könnte durch "Spritzbrühe" verursacht worden sein, gibt es nicht. Die verendeten Tiere werden im Landesveterinäramt Koblenz untersucht, Wasserproben im Amt für Wasserwirtschaft in Trier. Mit den Ergebnissen rechnet Erich Thielen von der Kriminalinspektion Wittlich frühestens Ende der kommenden Woche. Derweil ist nicht nur bei den direkt Betroffenen der Unmut groß. "Immer wieder an diesem Bach", kommentiert Eduard Gaub von der Verbandsgemeindeverwaltung Bernkastel-Kues. Dabei sei das ein wunderschönes Seitental. Aber manchmal eben auch eine "Kloake", wie er selbst bei einem ähnlichen Vorfall feststellen musste. "Der Bach hat erbärmlich gestunken", erinnert er sich.Flusskrebse zeugten von guter Wasserqualität

Gaub denkt auch an die Touristen und den negativen Eindruck, den diese durch solche Vorfälle mit nach Hause nehmen. Was für diejenigen um so ärgerlicher ist, die um die vorherige gute Qualität des Wassers wissen. Vor 14 Tagen seien noch Flusskrebse im Bach gewesen, berichtet einer der Pächter. Ob diese überlebt haben, kann Horst Schuch noch nicht sagen. Doch sei dies ja ein Zeichen, dass der Bach in Ordnung war. Außerdem hätten die Forellen sehr gut geschmeckt. Für Schuch ist der eigene Schaden nebensächlich. Wesentlicher sei, "dass der Bach kaputt ist". Dem Pächter geht es darum, dass wegen der Verschmutzung etwas passiert. "Die Veldenzer haben ihr Möglichstes getan", spricht er frühere Probleme, wie die inzwischen bis auf Thalveldenz abgeschlossene Kanalisation der Nachbargemeinde an. Und jetzt komme so was dazu. Er hätte schon fast keine Lust mehr in "dem schönen Eckchen" angeln zu gehen, so sein Fazit. "Die Touristen haben das natürlich auch gesehen", ist sich Professor Dr. Michael Hinz sicher, der den Bach zusammen mit Schuch gepachtet hat. Seit Jahren würden sie diese "Schandstelle" monieren, und auch die Kreisverwaltung sei daran interessiert, das Problem in den Griff zu bekommen. Für Hinz gibt es daher kein Wenn und Aber: "Das kann so nicht bleiben." Solange die Untersuchungen noch laufen, kann über Ursachen nur spekuliert werden. Für den Fall, dass das Sterben der Fische von Spritzmittel her rühren sollte, nimmt der Mülheimer Bürgermeister an, dass die Verunreinigung nur "in Unverstand" passiert sein kann. Vielleicht hätte jemand etwas sauber gemacht, ohne sich dabei was zu denken, überlegt Fritz Fehres. Abgesehen von den Forellen, denkt er auch an die vielen Klein-Lebewesen, die rund um und in dem Bach leben. Für seinen Veldenzer Kollegen ist für eine Stellungnahme zur Zeit noch zu wenig bekannt. "Man muss die Ermittlungen abwarten", betont Norbert Sproß. Noch sei nicht lokalisierbar, ob und wo, eine Einleitung stattfand.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort