Tödlicher Motorradunfall an der Mosel: Opfer vermutlich Vater und Sohn - Ermittlungen gegen Autofahrer

Bernkastel-Kues · Die Toten des schweren Motorradunfalls bei Bernkastel-Kues (der TV berichtete) sind vermutlich Vater und Sohn. Rätsel gibt der Wagen des mutmaßlichen Verursachers auf.

 Bei einem Unfall auf der B 53, an dem zwei Autos und zwei Motorräder beteiligt waren, sind zwei Menschen gestorben.

Bei einem Unfall auf der B 53, an dem zwei Autos und zwei Motorräder beteiligt waren, sind zwei Menschen gestorben.

Foto: Steil-TV

Es ist witterungsmäßig das erste schöne Wochenende des Jahres. Die Motorradfahrer holen ihre Maschinen aus der Garage, die Cabrio-Fahrer öffnen das Verdeck. Doch in Bernkastel-Kues ist der Frieden am Samstag kurz nach 15 Uhr beendet. Bei einem Unfall verlieren zwei Motorradfahrer ihr Leben (TV vom 13. März).

Fast 37 Jahre ist Hauptkommissar Stefan Koch bei der Polizei. "So etwas habe ich aber noch nicht erlebt. Vor allem, weil es das erste Mal war, dass ich vor den Rettungskräften am Unfallort war," erzählt er am Montag. Koch und ein Kollege sind schnell am Unfallort zwischen Bernkastel-Kues und Andel. Sie sind auf Streifenfahrt in Andel und bekommen von der Dienststelle Meldung von einem Unfall.

Was sie erwartet, ahnen sie nicht. Koch spricht von einem "Schlachtfeld". "Wir haben anfangs nicht gewusst, wie viele Beteiligte es waren", sagt er.

Das Unfallgeschehen, so wie es sich nach ersten Untersuchungen darstellt: Zwei Motorradfahrer aus einem Ort bei Euskirchen sind auf der B 53 in Richtung Andel unterwegs. Offenbar in eher gemütlichem Tempo. Das "Hotrod", das sich von hinten nähert, sehen sie im Rückspiegel oder hören es. Sie winken den aufgemotzten Oldtimer vorbei. Der Fahrer überholt. Nach Angaben der Polizei beschleunigt er offenbar stark und verliert die Kontrolle über den Wagen. Der gerät auf die Gegenfahrbahn und stößt mit dem Kombi einer Frau zusammen. Die prallt gegen die neben der Fahrbahn verlaufende Mauer und dann zurück auf die Straße, wo sich der Wagen quer stellt. Die beiden Motorradfahrer haben keine Chance und prallen mit ihren Maschinen in das Auto.

Der eine Fahrer, 56 Jahre alt, stirbt vor Ort, der andere, 27 Jahre alt, im Krankenhaus. Dem Vernehmen nach handelt es sich um Vater und Sohn. Fest steht, dass die Sozia auf dem Krad des Jüngeren dessen Lebensgefährtin ist. Die junge Frau ist außer Lebensgefahr. Der mutmaßliche Unfallverursacher bleibt unverletzt, die 25-Jährige im anderen Auto ist körperlich weitgehend unversehrt, hat aber einen Schock.

Der Wagen des Mannes kommt erst weit hinter der Unfallstelle zum Stehen. Nach Polizeiangaben knallt er vorher mehrfach gegen Mauer und Leitplanken. Das Gefährt steht im Mittelpunkt der Untersuchungen.

Es handelt sich, so die Polizei, um einen Ford aus dem Jahr 1932 mit acht Zylindern und 6,2 Liter Hubraum. Solche Fahrzeuge haben, so TÜV-Gutachter Wolfgang Port, bis zu 400 PS. Nach Angaben der Polizei ist der Wagen des 35-Jährigen für deutsche Straßen nicht zugelassen. Er trug eine rote Nummer. Sie berechtigt zu Probe- und Überführungsfahrten. Näheres kann die Polizei noch nicht sagen.

Gegen den mutmaßlichen Unfallfahrer wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Die Polizisten hätten sich psychologischen Beistand holen können. "Wir haben entschieden, darauf zu verzichten", sagt Stefan Koch.

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