Tourismus und Städtebauförderung als Chancen

BETTENFELD. Der Ort hat einiges an Potential, doch vieles ist noch ausbaubar: die Zahl der Unterkünfte für Touristen beispielsweise und die Haussanierungen im Ortskern, die durch das Städtebauförderprogramm angeschoben werden sollen.

Touristisch hat der anerkannte Fremdenverkehrsort Bettenfeld eine Besonderheit zu bieten: den unter Naturschutz stehenden Mosenberg, an dem einst Lavasand abgebaut wurde. Am Mosenberg sind alle wichtigen Erscheinungsformen des quartären Vulkanismus direkt benachbart zu finden: Schichtvulkane, Lavaströme und Kraterseen. Der Windsborn Bergkratersee ist zudem der einzige seiner Art nördlich der Alpen. Doch das ist nicht alles, was Touristen lockt. Bürgermeister Reinhold Meuers: "Wir haben hier viele Wanderwege. Urlauber können zwei Wochen lang immer auf neuen Wegen gehen." Kritisch ergänzt er allerdings: "Wir müssen mehr in Richtung Fremdenverkehr gehen." Zu wenig Betten in Bettenfeld, meint Meuers und wünscht sich ein Hotel, das viele Gäste auf einmal aufnehmen kann. Zur Zeit gibt es im rund 800 Einwohner zählenden Ort etwa ein Dutzend Anbieter von Ferienwohnungen, darunter ein Gasthaus. Ergänzt wird das Angebot am Ort durch zwei weitere Gaststätten. Grundnahrungsmittel gibt es im Edeka zu kaufen und einmal wöchentlich kommt ein Fahrzeug der Sparkasse. Zwei Friseurläden bieten ihre Dienste an sowie eine Änderungsschneiderei, eine Baumschule und ein Blumenfachhandel. Einige weitere Firmen wie Bauunternehmen und eine Reparaturwerkstatt stellen Arbeitsplätze in Bettenfeld. Der Ort hat allerdings viel an Infrastruktur verloren. Die Tankstelle, die Post, das Kaufhaus Stolz sowie die Raiffeisenbank und die Kreissparkasse haben sich aus der Gemeinde verabschiedet. Eine Besonderheit der Ortschaft, zu der immerhin 74 Hektar Naturschutzgebiet gehören, ist die Biologisch-Ökologische Station der Uni Koblenz-Landau. Sie besteht seit 19 Jahren und ist buchbar von Arbeitsgruppen von Hochschulen und Gymnasien, die geologische oder ökologische Themen der Vulkaneifel wissenschaftlich oder zu Lehrzwecken untersuchen wollen. An Vereinen hat Bettenfeld einiges zu bieten, so den Sportverein, die katholische Jugendgruppe St. Sebastian, die Freiwillige Feuerwehr und die Feuerwehrkapelle, den Fremdenverkehrs- und Heimatverein, den Angelsport- und den Tischtennisverein. Wachsen könnte die Bettenfelder Bevölkerung auch noch. Etwa 100 Bauplätze seien im Ort vorhanden, allerdings in privater Hand, schätzt Bürgermeister Meuers und kommt auch gleich zum großen Problem in Bettenfeld: dem Kern des Altorts. Etwa zehn Häuser stünden dort leer. 70 Wirtschaftsgebäude in Bettenfeld würden nicht mehr genutzt. Das Städtebauförderprogramm, das in Bettenfeld angelaufen ist, soll helfen, Häuser wieder bewohnbar zu machen. Vielfache Probleme bei Ortskernsanierung

Doch das ist keine einfache Aufgabe. Meuers nennt drei Problemfelder: In der Regel seien die alten Häuser in dem ursprünglichen und verschachtelten Kern als Wohnhäuser heute zu klein. Die Wirtschaftsgebäude seien schwer zu verkaufen, weil sie an den Wohnhäusern dranklebten. Einige Häuser würden von älteren Menschen bewohnt, die verständlicherweise große Investitionen scheuten. Doch die Gemeinde will alles versuchen, die Sanierung des Ortskerns voranzubringen. Sie hat nun beantragt, die Fördersummen im Städtebauförderprogramm, die zu 80 Prozent vom Land gezahlt werden, zu erhöhen. Und Meuers ist optimistisch. Einige gute Beispiele für Sanierungen gebe es bereits im Ort. Mehr Infos im Internet unter www.bettenfeld.de Liebe Leserinnen und Leser, wie könnte Bettenfeld im Jahr 2020 aussehen? Bitte senden Sie uns Ihre Vision zur Zukunft in maximal 30 Zeilen mit jeweils 33 Anschlägen bis Dienstag, 3. Januar, 14 Uhr, an mosel@volksfreund.de. oder per Fax: 06571/972039.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort