"Traben-Trarbach: Sauber tut gut"

TRABEN-TRARBACH. "Traben-Trarbach: Sauber tut gut" ist auf einigen Abfallbehältern im Städtchen zu lesen, und mit den Aufklebern wollen rührige Bürger ihre Mitmenschen dazu bewegen, die Straßen, Gassen und Gehwege sauber zu halten. Die Gäste sollen sich hier wohlfühlen und gerne wiederkommen, und auch die Einheimischen möchten schließlich in einer sauberen Stadt leben.

Wie steht es denn nun um Traben-Trarbach? Eine Spontanumfrage des TV unter Bürgern und Urlaubern ergab ein vielfältiges Bild. "Es ist eindeutig besser geworden", war sehr oft zu hören, und in erster Linie bezog sich diese Aussage auf die Moselbrücke. Fast täglich sorgten dort Hundehaufen für Unmut und schmutzige Schuhe. Seit einer Weile muss der Blick nicht mehr ständig nach unten gerichtet werden, sondern kann unbeschwert über den Fluss und die schöne Landschaft schweifen. Vorsicht ist dennoch angebracht, denn rücksichtslose Hundehalter gibt es weiterhin im Städtchen. "Am Moselufer liegt oft noch Kot auf Beeten und Rasenflächen", bedauert eine Bürgerin. Sie selbst führt täglich ihre Hundedame dort aus, hat aber immer einen Beutel dabei und entsorgt diesen in der häuslichen Mülltonne, weil sie sonst Geruchsbelästigungen aus dem Abfalleimer an der Promenade befürchtet. Reinhold Karp, Arbeiter des städtischen Bauhofes, hat jedoch festgestellt, dass auch am Moselufer die Hunde ihre Haufen nicht mehr ganz so häufig absetzen. Viele Bürger führen dies - ebenso wie die sauberer gewordene Moselbrücke - auf die Aktion des Vereins Traben-Trarbach aktiv (TTA) zurück, der sechs Metallbehälter mit Plastikbeuteln für Hundekot in der Stadt aufgestellt hat. Sie befinden sich auch an der Moselbrücke und am Ufer, und anscheinend werden sie gut angenommen. "Die Stadt ist dreckig", lautet das harte Urteil einer 80-jährigen Bürgerin. "Die Leute fegen zu wenig", ist sie überzeugt. Auch ein Hotelier klagt, dass er schon Gäste hatte, die die Stadt als schmutzig empfanden. Er selbst greife oft mehrmals am Tag zum Besen, aber viele fegten leider gar nicht. "Einige Straßen sind sauber, in vielen lässt es zu wünschen übrig", stellen andere Bürger fest. Eine Geschäftsfrau beklagt, dass es am Stadthaus Alter Bahnhof und dem Brunnen gegenüber keinen Blumenschmuck gibt, während viele der Ansicht sind, dass die Stadt ausreichend mit prächtig blühenden Blumen ausgestattet ist. Der städtische Gärtner Wilhelm Huthmacher hat erfreut festgestellt, dass es in diesem Jahr weniger Langfinger und Vandalen gibt, die sich über Beete und Rabatten hermachen. "Hier ist es viel sauberer als bei uns", merkt ein Urlauber aus Heppenheim an der Bergstraße an. In Mannheim und Ludwigshafen sei "alles versprüht" und besonders schmutzig, aber das liege auch an der Mentalität der Menschen. Als saubere Stadt empfindet Traben-Trarbach auch ein Besucher des Mittelmosel-Museums. "Aber ich komme aus der Großstadt", erläutert er, und das heißt wohl automatisch, dass es dort mehr Schmutz gibt. Nichtsdestotrotz sind viele Bürger der Ansicht, dass die Stadt noch sauberer und attraktiver werden kann. Zigarettenschachteln, Kippen und Kaugummis sowie Papiertaschentücher oder Tüten werden zu oft noch achtlos weggeworfen, Traktoren und Baufahrzeuge verschmutzen mit dicken Lehmspuren die Straßen. Die Sauber-tut-gut-Aufkleber sollen dazu auch dazu beitragen, die Abfalleimer zu benutzen und nicht auf den fleißigen Straßenkehrer zu setzen.

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