Traditionsschule macht fit für die Zukunft

Traben-Trarbach · Von wegen Turbo-Abitur: Die Schüler des Gymnasiums Traben-Trarbach erreichen zwar ein halbes Jahr früher die Hochschulreife, aber sie sind mit einem breit gestreuten Lern- und Ganztagsangebot gut vorbereitet. Auch sportlich und sprachlich spielen sie ganz vorn mit.

 Das Traben-Trarbacher Gymnasium soll ab diesem Jahr erweitert werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Das Traben-Trarbacher Gymnasium soll ab diesem Jahr erweitert werden. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Traben-Trarbach. 1573 als Lateinschule gegründet, ist das Traben-Trarbacher Gymnasium heute eine hochmoderne Schule. "Wir stärken die Ausbildung der Kinder im Bereich der modernen Medien", sagt Schulleiter Rudolf Müller-Keßeler. Bereits die Fünftklässler haben Informatikunterricht. Die Schüler lernen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation sowie das Internet und seine Gefahren kennen. "Die Kinder sind da ganz unbedarft, wir müssen ihre Sinne schärfen."
Abitur machen die Trarbacher Gymnasiasten bereits nach der zwölften Klasse - ein halbes Jahr früher als ihre Kameraden in den G9-Schulen. Um diese Stunden zu kompensieren, ist für sie die Ganztagsschule, die in der fünften und sechsten Klasse in Angebotsform läuft, von Klasse sieben bis neun verpflichtend. Das biete zusätzlichen pädagogischen Spielraum. "So haben wir die Möglichkeit, die Schwächeren mitzunehmen und intensiver zu fördern", sagt Müller-Keßeler. Alles, was schulisch zu erledigen sei, werde in der Schule gemacht. "Wenn die Kinder um 16.05 Uhr die Schule verlassen, müssen sie höchstens noch Vokabeln wiederholen und Texte lesen."
Schul Wegweiser


Nachmittags ist auch Zeit für die Arbeitsgemeinschaften mit den Schwerpunkten Kreativität, etwa Theater-AG, Streicherorchester und Big Band, die zahlreiche Auftritte hat, sowie Sport, etwa Rudern, aber auch Informatik und Naturwissenschaften.
Nach der verkürzten Mittelstufe beinhaltet die Oberstufe drei volle Jahre, beginnend in der zehnten Klasse, mit einer einjährigen Einführungs- und einer zweijährigen Qualifikationsphase. Das erleichtert Schülern, die von einer Realschule plus oder Gesamtschule kommen, den Übergang. Die Leistungskurse können die Oberstufler aus den Kernfächern wählen, dazu Sport, Französisch und Latein.
Als Comeniusschule legt das Trarbacher Gymnasium viel Wert auf den europäischen Austausch. Es gibt Projekte mit Frankreich, England und - kürzlich abgeschlossen - Polen. Bereits in der Fünf geht es los mit Methodentraining. Dabei sollen die Kinder eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten lernen, soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit erlangen. Müller-Keßeler: "Wir wollen die Kinder fordern, um sie fördern zu können, damit sie im Studium bestehen." Deshalb fördere das Gymnasium die Wettbewerbskultur. "Jugend forscht hat eine kleine Tradition bei uns, wir sind oft sehr weit vorne platziert." Andere Schüler nehmen an Mathematik- oder Sprachentscheiden teil, wieder andere an Jugend trainiert für Olympia. "Dabei können die Kinder selbst testen, wie sie gegen Konkurrenten bestehen." Zudem lädt die Schule externe Experten zu Vorträgen und Gesprächen ein. "So erfahren unsere Jugendlichen, wo sie das Erlernte im Leben anwenden können."
Weil die Schule an ihre räumlichen Grenzen stößt, wird ein Trakt um eine Etage aufgestockt. Der Baubeginn sei für dieses Jahr geplant, sagt der Schulleiter: "Das ist dringend erforderlich, wir sind mit unseren Kapazitäten am Limit."
Anmeldung ab 3. Februar, Telefon 06541/8382-0. Der Tag der offenen Tür ist am Mittwoch, 28. Januar, 8.15 bis 12.45 Uhr.
Extra

... Rudolf Müller-Keßeler, Schulleiter des Gymnasiums Traben-Trarbach. Was ist das Besondere an Ihrer Schule? Rudolf Müller-Keßeler: Unser besonderes Merkmal ist die G8-Ganztagsschule. Wir legen Wert auf die persönliche Betreuung und Förderung der Kinder. Weshalb sollten Schüler sich bei Ihnen anmelden? Müller-Keßeler: Weil sie hier mit Sicherheit Bildung erhalten, die sie individuell fördert und personell unterstützt, und wir sie bis zur Studierfähigkeit ausbilden. Die Qualität der Ausbildung ist ein wichtiges Merkmal, genauso wie die familiäre Atmosphäre bei uns. Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft Ihrer Schule? Müller-Keßeler: Ich wünsche mir eine immer ausreichende personelle und materielle Ausstattung. In jedem Fall eine unbedingte Unterstützung des Schulträgers in Sachen Schülerbeförderung. mehi

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