Träumezimmer und Räuberhöhle

MANDERSCHEID. Seit einer Woche haben die Manderscheider Kindergartenkinder ein neues Domizil. In der ehemaligen Schule sind jetzt die Räume des Kindertreffs MIDALE (MIteinander für DAs Leben LErnen) über drei farbenfroh gestaltete Etagen verteilt. Dazu kommt ein großzügiges kindgerecht gestaltetes Außengelände.

 Skeptische Blicke für die Fotografin: Zwei Kinder in der Küche des neuen Kindergartens in Manderscheid bereiten sich ein Früstück zu.Foto: Nora John

Skeptische Blicke für die Fotografin: Zwei Kinder in der Küche des neuen Kindergartens in Manderscheid bereiten sich ein Früstück zu.Foto: Nora John

"Viele Räume, viele Spielmöglichkeiten." Kindergartenleiterin Rita Bauer kommt ins Schwärmen, wenn sie von ihrer neuen Wirkungsstätte erzählt. "Der häuslichen Situation angepasst", nennt Rita Bauer die Besonderheit, dass der Kindergarten über drei Etagen geht. Sie sieht darin auch eine Möglichkeit für die Kinder zu lernen, wie man mit Treppen und den damit verbundenen Gefahren umgeht. Knallrot ist eine tolle Kinder-Farbe

Für die 75 Kinder der Tagesstätte sind die neuen Räume aber nicht ganz fremd. Schon während der Bauphase hatten sie immer wieder Gelegenheit, sie zu besichtigen. Untergebracht sind die Kinder in den Gruppenräumen "Räuberhöhle", "Waldwichtel" und "Zauberwald". Dabei hat jeder Gruppenraum bestimmte Schwerpunkte. In der Räuberhöhle bietet sich Raum zum Bauen und Konstruieren, bei den "Waldwichteln" können sich die Kinder mit Tisch- und Brettspielen oder Puzzlen beschäftigen. Im "Zauberwald" ist vor allem Platz für Sinnesspiele und Stickbilder. Wichtig ist den Erzieherinnen die "offene Arbeit", bei der die Kinder außerhalb ihrer Gruppen Spielmöglichkeiten haben. Neben den Gruppenräumen gibt es in Manderscheid auch eine geräumige Küche, in der die Mädchen und Jungen frühstücken oder die Tageskinder ihr Mittagessen bekommen. Dort sind die Wände sind in einem kräftigen Blau gestrichen, in vielen anderen dominiert die Farbe Gelb und auch eine knallrote Wand gibt es. "Es war nicht ganz einfach das durchzusetzen", erzählt Rita Bauer, aber schließlich habe man sich doch für die kräftigen Farben entschieden, die Kinder besonders ansprechen. Für die Kleinen, die im allgemeinen Trubel sich mal zurückziehen wollen, steht jetzt ein Träumezimmer zur Verfügung. Unter einem großen orientalisch anmutenden Baldachin können sie sich auf Polster zurückziehen und bei gedämpftem Licht träumen, schlafen, sich eine Geschichte vorlesen lassen oder eine Kassette hören. Im zweiten Stock unter dem Dach gibt es noch eine kleine Turnhalle, die Rita Bauer als "Bewegungsbaustelle" beschreibt. An verschiedenen Spielgeräten können die Kleinen ihren Bewegungsdrang nachgehen und Geschicklichkeit üben. Zur Zeit wird dieser Raum aber wenig genutzt, denn bei dem schönen Sommerwetter, genießen die Kinder das naturnah gestaltete großzügige Außengelände. Mit einer Wasserpumpe und Sand können die Kinder hier ganze Flusslandschaften nachbauen und mit ihren Schaufeln wie auf einer Baustelle schaffen. Die Kinder und Eltern waren an der Entstehung dieses Areals unter der Anleitung des Experten für die naturnahe Spielplätze Dr. Richard Wagner an der Umgestaltung des ehemaligen Teerplatzes beteiligt. "Die Kinder achten mehr darauf, wenn sie selber mitgearbeitet haben", erklärt Rita Bauer. Auch die Eltern hätten so mehr Verständnis dafür, dass ihre Kinder mit schmutziger Kleidung nach Hause kommen, wenn sie einmal erlebt haben, wie viel Spaß sie beim Spielen draußen haben. Auch Hochbeete und Weidenzäune gibt es. In einem kleinen Biotop können die Kinder beobachten, was ein Ameisenvolk so eifrig macht. Eine kleine Rennstrecke für Bobbycars ist ebenfalls vorhanden. Der Kletterbaum ist sehr beliebt. Dass nicht mehr als zwei Kinder gleichzeitig klettern dürfen, haben die Kindern mit den Erzieherinnen als Regel aufgestellt und halten sich daran genau.

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